Wirtschaft und Weiterbildung 10/2020

aktuell 10 wirtschaft + weiterbildung 10_2020 Der britische Pädagoge Sir Ken Robinson starb am 21. August 2020 im Alter von 70 Jahren. Bekannt wurde Robinson im Februar 2006 als einer der ers­ ten Sprecher des Konferenz- formats „TED“. Er wählte das Thema „Töten Schulen die Kreativität?“. Seine Rede hat bis heute mehr als 65 Millionen Zuschauer begeistert und gilt als der am meisten angesehene TED-Vortrag aller Zeiten. Seine Kritik am Bildungssystem gip- felte darin, dass er den Schu- len vorwarf, aus Schülern gute Arbeiter machen zu wollen. Dabei müsse das Schulsystem junge Menschen zu kreativen Denkern ausbilden. TED-REKORDHALTER Sir Ken Robinson gestorben PERSONAL-MANAGEMENT-KONGRESS PMK 2020 IN BERLIN Christian Lindner gegen „Recht auf Homeoffice“ Am 14. und 15. September fand mit zweieinhalbmonatiger Verspätung der Personalma- nagementkongress (PMK) des Bundesverbands der Personal- manager (BPM) statt. Nicht wie geplant als Groß- veranstaltung mit 1.500 Be- suchern, sondern als Hybrid- veranstaltung mit strengem Starker Zuwachs bei Onlinekursen HASSO-PLATTNER-INSTITUT (HPI) Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Pots- dam hat ermittelt, in welchen deutschen Großstädten die Lernaktivitäten von Nut- zern offener HPI-Onlinekurse (zu Digita- lisierungsthemen) besonders stark zuge- nommen haben. Im Vergleich zum Jahr 2018 weisen bei den IT-Kursen im Netz acht von 25 Großstädten sogar Zuwachs- raten zwischen 200 und knapp 290 Pro- zent auf. Nach Beobachtung des Instituts nutzen viele Menschen die Zeit häuslicher Zurückgezogenheit, um ihre digitalen Kom- petenzen mit Onlinekursen zu erweitern. Der Studie nach liegen Bergisch Gladbach, Paderborn und Rostock an der Spitze der Rangliste der 25 deutschen Großstädte, welche die stärksten Zuwächse an digitalen Lernaktivitäten aufweisen. Rückgänge an Lernaktivitäten verzeichneten hingegen die Großstädte Ludwigshafen (minus 46 Prozent), Potsdam (minus 48 Prozent), künftig einen Fokus auf Bil- dung und Betreuung. Homeoffice und Homeschoo- ling könnten nicht die Lösung sein. Deshalb sei er nicht nur gegen ein Recht auf Homeoffice (Unternehmen und Betriebsräte könnten dieses sehr wohl selbst aushandeln), sondern warnte auch vor einer gesellschaft- lichen Spaltung. Wenn sich die Privilegierten zunehmend ins Homeoffice zurückzögen, verlören Unternehmen als inte- grative Kraft ihre Wirkung. Der Arbeitsplatz als Austauschort für Menschen unterschiedlicher Schichten hätte deshalb auch eine gesellschaftliche Funk- tion, die nicht zu vernachlässi- gen sei. Lindners Anregungen fanden dem Applaus nach zu urteilen bei vielen Teilnehmern Anklang. Hannover (minus 89 Prozent) und Saarbrü- cken (minus 92 Prozent). Die diesjährige Open-HPI-Statistik zeigte auch: Von den 30 Städten und Gemeinden, welche pro Kopf der Bevölkerung mit den meisten Aktivi- täten in den Onlinekursen glänzen, liegen 25 in Süddeutschland (neun in Baden- Württemberg, acht in Hessen und je vier in Rheinland-Pfalz und in Bayern). Damit bestätige sich der Befund einer ähnlichen HPI-Analyse aus dem Jahr 2018, wonach die Menschen im Süden Deutschlands beim digitalen Lernen zu den eifrigsten gehören. Hygienekonzept und limitierter Teilnehmerzahl vor Ort (rund 250 Teilnehmer). Kritische Töne schlug Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, an, der die Keynote des kurzfristig verhinderten Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) übernahm. Es sei gut, dass die Veranstal- tung stattfinde, so Lindner, denn die zwischenmenschliche Begegnung ließe sich nicht di- gitalisieren. Lindner äußerte Zweifel, ob die Milliarden- ausgaben für die Senkung der Mehrwertsteuer nicht besser in die Digitalisierung und Moder- nisierung der Schulen investiert worden wären. Es brauche

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