Wirtschaft + Weiterbildung 4/2020

editorial wirtschaft + weiterbildung 04_2020 3 Früher hieß es, in einer Wirtschaftskrise müsse man halt mehr arbeiten und sich mehr anstrengen („die Schlagzahl erhöhen“), damit man sein Einkommensniveau halten kann. Heute sind alle Trainer und Berater gleichermaßen zum Abwarten im Homeoffice verdammt und dürfen beten, dass die Reserven ausreichen, um die laufenden Kosten zu decken. Wir müssen akzeptieren, dass ein offener oder firmeninterner Seminarbetrieb zumindest im März und April nicht mehr durchführbar ist. Eine Umstellung auf Onlineformate ist nur möglich, wenn man weiß, wie es geht und entsprechende Erfahrungen vorweisen kann. Das Argument der Onlinegegner („Persönliche Treffen sind beziehungsförderlicher“) hat sich wohl überlebt. Wir werden uns noch wundern, wie schnell sich plötzlich virtuelle Klassenräume und Onlinetrainings als durchaus praktikabel herausstellen werden. Was mich in diesen Tagen wirklich überrascht hat: Die „reale“ Veranstaltung „Corporate Learning Camp CLC“ wurde abgesagt, aber die bereits angemeldeten Teilnehmer haben sich untereinander kurzgeschlossen und organisierten das ausgefallene Barcamp als virtuelles Event – ohne Mehrarbeit für die „offiziellen“ Veranstalter. Jeder kann auf diesem digitalen CLC eine Onlinesession anbieten, für die er aber selbst sein Onlinemeeting-System (Zoom, MS Teams, Skype for Business, Adobe Connect, Webex, Gotomeeting, Teamviewer …) mitbringen muss. Die Technik zu beherrschen, ist für Weiterbildungs- professionals inzwischen also genauso wichtig wie die Fähigkeit zur Selbstorganisation und der Drive, sich von Krisen nicht lähmen zu lassen. Danke für dieses Vorbild an Resilienz. Hoffentlich sind alle resilient Viele Inspirationen mit unserem neuen Heft wünscht Martin Pichler, Chefredakteur

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