Wirtschaft und Weiterbildung 3/2020
menschen 16 wirtschaft + weiterbildung 03_2020 höht, verbessert sich ihre Führungsfähigkeit. Das wiederum wirkt sich auf die Unternehmensperformance aus. Durch eine bessere Führung steigt die Mitarbeitermotivation und die Mit- arbeiterzufriedenheit. Als Folge wächst die Teamperformance und damit verbessern sich die Ergebnisse. Als schöner Neben effekt steigt die Mitarbeiterbindung. Es besteht jedoch auch das Risiko, dass eine Führungskraft das Unternehmen ver- lässt, falls sie sich nicht mit der Unternehmensmission oder den Werten identifizieren kann. Dies hat Schatten-, aber auch positive Seiten. Sicherlich muss Ersatz für die Führungskraft gefunden werden, andererseits hätte sie aufgrund mangelnder Motivation vermutlich das Unternehmen sowieso verlassen. Nutzen für die Teilnehmer Die Teilnehmer haben zweierlei Nutzen: Sie erhöhen mit Spaß ihre emotionale Intelligenz und sind somit in ihrer beruflichen Laufbahn erfolgreicher. Daneben haben sie jedoch auch einen großen persönlichen Nutzen. Indem sie mehr Fokus auf ihre Lebensziele legen und sich bewusst sind, was ihnen wichtig im Leben und im Umgang mit anderen ist, wie sie erfolgreicher kommunizieren und nachhaltigere Beziehungen aufbauen, er- höht sich ihr persönliches Lebensglück. Die Teilnehmer bekommen vorab entweder Fragen, einen Text zum Lesen oder eine kleine Vorbereitungsaufgabe zugesandt, damit sie sich mit dem Thema beschäftigen können. Dies hat den Vorteil, dass die Teilnehmer auf dem gleichen Wissens- stand sind, sich gedanklich auf das Training und das Thema einstimmen und die Seminarzeit effizienter genutzt werden kann. Im Seminar selbst gibt es Raum für kooperatives Lernen, Transferaufgaben und Zeit zur Reflexion. Nach dem Training sind nicht nur die Trainingsunterlagen als Nachschlagewerk wichtig, sondern auch das Fotoprotokoll. Nach dem Seminar werden die Teilnehmer ermutigt, ihr erlerntes Wissen an ihr Team weiterzugeben. In internen Impulsrunden kann der Se- minarteilnehmer als der „Experte“ auftreten und durch die Wissensweitergabe an künftigen Änderungen mitarbeiten. Martin Pichler R Der Verlauf einer Heldenreise Christopher Vogler, ein US-amerikanischer Drehbuchautor, entwarf für Hollywood eine spezielle Art der Heldenreise, die von Alexandra Götzfried zum Vorbild genommen wurde: 1. Ausgangspunkt ist die gewohnte Umgebung des Helden. 2. Der Held wird von einem Herold zum Abenteuer gerufen. 3. Diesem Ruf verweigert er sich zunächst. 4. Ein Mentor überredet ihn, die Reise anzutreten und das Abenteuer beginnt. 5. Der Held überschreitet eine Schwelle. Es gibt kein Zurück mehr. 6. Der Held wird auf eine erste Bewährungsprobe gestellt und trifft auf Verbündete und Feinde. 7. Der Held dringt bis zum gefährlichsten Punkt vor und trifft dabei auf den Gegner. 8. Hier findet die entscheidende Prüfung statt. Er muss mit dem Gegner kämpfen und ihn überwinden. 9. Der Held kann nun den „Schatz“ (das besondere, neue Wissen) an sich nehmen. Format. Dem Prinzip „Heldenreise“ liegen weltweit zahlreiche Mythologien zugrunde. Immer verlässt ein Held seine Komfortzone und besteht Abenteuer, die ihn persönlich reifen lassen. Die Star-Wars-Filme von George Lucas beruhen zum Beispiel auf den Motiven der Heldenreise. 10. Der Held tritt den Rückweg an. Er entfernt sich aus der „Todeszone“. 11. Der Feind ist besiegt, der Schatz befindet sich in der Hand des Helden. Er ist durch das Abenteuer zu einer neuen Persönlichkeit gereift. 12. Der Rückkehrer wird zu Hause mit Lob und Anerken nung belohnt. Götzfried hat für ihre Trainings mehrere „Missionen“ erfun den, die „Prüfungen“ enthalten, aus denen die „Helden“ gestärkt hervorgehen. So heißt eine Heldenreise „Das Geheimnis des Lebens elixiers“. Der König eines Landes ist schwer erkankt. Das Land wird von Feinden bedroht. Eine Gruppe von Helden muss die Zutaten für ein Lebenselixier sammeln, das den König retten wird. Lernziele: Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. innere Blockaden abzu bauen, Entscheidungsspielräume zu erweitern und für andere zum „Fels in der Brandung“ zu werden. Emotionale Intelligenz. Götzfried zählt auf: Selbstreflexion, Selbstkontrolle, Motivation, Empathie und soziale Kompetenz.
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