Wirtschaft und Weiterbildung 11/12 2020

R wirtschaft + weiterbildung 11/12_2020 35 lastige Programm suchte. Inzwischen gibt es laut Quantic (Stand Juni 2020) beim Executive MBA 23 Prozent internationale Studenten aus 50 Ländern. Zwei Drittel von ihnen haben mehr als elf Jahre Be- rufserfahrung. Gegründet wurde Quantic bereits im Jahr 2016 von Tom Adams. Nachdem der Schwede 2001 seinen MBA-Abschluss an der Topschule Insead in Frankreich erworben hatte, stieg er als CEO beim Sprachkursanbieter Rosetta Stone ein. Der MBA habe ihm damals das Selbst- den müssen die Studenten laut Aussagen von Quantic beim Lernen aktiv werden und bekommen sofort Feedback zum Bei- spiel auf ihre Antwort zu einer Frage. Nur wenn eine Aufgabe richtig gelöst wurde, können sie weitermachen. Grundsätzlich fange es inhaltlich sehr ein- fach an, ändere sich aber dann ziemlich schnell und werde immer schwieriger, er- innert sich MBA-Absolventin Piepenburg. Zwar werde die Quintessenz einer Lern­ einheit immer in ein paar Zeilen zusam- mengefasst, aber es gebe auch längere genseitig“, erinnert sich die 34-Jährige. Aber es sei auch viel Selbststudium dabei gewesen. Überraschend gut fand sie den Praxisbezug. So mussten die Studenten entweder im Team, das sich über Google Docs zusammenfand, oder allein zwei Fallstudien bearbeiten. Bei einem Fall ging es um eine Whiskey- Produktion in Irland. „Das war ein reales Unternehmen und wir haben viele Hin- tergrundinformationen bekommen“, er- innert sich Piepenburg. Bei der zweiten Fallstudie sollten die Studenten ein Mo- vertrauen und die Glaubwürdigkeit ver- liehen, die Herausforderung anzuneh- men und das Unternehmen auszubauen, erklärte er gegenüber dem MBA-Portal Poets & Quants. Im Mai 2013 verließ er Rosetta Stone und tat sich mit Alexie Harper und Ori Rat- ner zusammen, um eine neue interaktive Lernplattform aufzubauen. Dabei arbei- teten sie zunächst für Insead, um die Vor- kurse in den Grundlagenfächern für die neuen MBA-Studenten aufzubauen. Spä- ter entstand die Idee, ein eigenes MBA- Programm zu kreieren. Alle acht Sekun- Texte im App-Format. Bei den Hausaufga- ben seien das schon mal 15 bis 20 Seiten gewesen, die sie sich ausdrucken musste. Auch die einstündigen Prüfungen fanden online statt und bestanden aus Freitext- aufgaben und Multiple-Choice-Tests und manchmal musste man auch etwas be- rechnen. Direkt danach bekam man sei- nen Score und nach ein bis zwei Tagen eine offizielle Mail, ob man bestanden hat. Über den Instant-Messaging-Dienst Slack war Piepenburg mit den anderen Teilnehmern ihrer Klasse verbunden und konnte Fragen stellen. „Man hilft sich ge- bility-Share-Unternehmen (angelehnt an Uber) wieder in die Gewinnzone bringen. „Da wurde auch auf das Verhalten der Gründerin, auf den Führungsstil und die Motivation der Mitarbeiter eingegangen“, so die Audi-Mitarbeiterin. Auch die Ab- schlussarbeit wurde im Team absolviert. Dabei mussten die Studenten ein virtu- elles Unternehmen gründen. Jeder hat dafür seinen Teil schriftlich ausgearbeitet und das Ergebnis wurde gemeinsam wie beim einem Start-up-Pitch präsentiert. „Das Ganze war schon anstrengend“, re- sümiert Piepenburg heute. Sie habe fast

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==