Wirtschaft und Weiterbildung 11-12/2019
mander zu nutzen. Der eigentliche Ent- scheider sollte möglichst nicht persönlich auftreten, sondern sich im Hintergrund halten. Wer seine Firma verkaufen will, sollte sich vorher darüber im Klaren sein, ob er das wirklich will. Wenn nicht, sollte er es lassen. „Ich würde gern mit Trump verhandeln“, sagte Schranner. „Der küm- mert sich nicht um die Beziehung und ist ein Spieler.“ Grundsätzlich gebe es Ratio- nalisten und Spieler. Kommen zwei Rati- onalisten zusammen, könne es zu einem stabilen Ergebnis kommen. Treffe jedoch ein Rationalist auf einen Spieler, werde der Rationalist immer verlieren. Entspannt ging es am dritten Tag zu, als sich die Teilnehmer am Vormittag im Bierzelt auf der Wiesn trafen. Für jeden Tisch gab es einen „Table Captain“, meist ein Gründer oder Investor. Bei Maß, Breze und Hendl fachsimpelten Gründer, Investoren und Manager – und waren wie schon auf der Konferenz häufig in Leder- hose und Dirndl gekleidet. Besuch auf der Wiesn Künftig soll es neben dem jährlichen Event auch eine Medienplattform mit Podcasts und Videos geben, die alles zeigt, was in der Region passiert. „Die Plattform ist der nächste logische Schritt, um euch das ganze Jahr zu begleiten“, sagte Veranstalter Felix Haas. „Wir wollen auf eurem Desktop, eurem Smartphone und in eurem Herzen sein.“ Heißen soll sie „The Maker Mountain“ und den Spirit von Bergsteigern und Wanderern vermit- teln. Dafür hat das Bits & Pretzels-Team den ehemaligen Chefredakteur des Sterns und des SZ-Magazins, Dominik Wich- mann, sowie die ehemalige Handels- blatt-Korrespondentin im Silicon Valley, Britta Weddeling, engagiert. Auch das Land Bayern setzt verstärkt auf Gründer und verkündete den Start der Plattform „Gründerland Bayern.“ Und Felix Haas frohlockte, dass bereits im nächsten Jahr zwölf Unicorns (Start-ups mit mehr als einer Milliarde Dollar Marktwert) aus München kommen werden. Bits & Pretzels war eine Mischung aus mehr oder weniger interessanten Vorträ- gen, bayerischer Folkloreshow und jeder Menge Selbstbeweihräucherung. Beson- ders viel Applaus bekamen die Referen- ten stets für Kritik an den Tech-Giganten. Gleichzeitig waren die Vorträge von Google & Co. aber am meisten gefragt. Das Modell, mit prominenten Rednern wie Ex-Präsident Obama Teilnehmer zu teuren Konferenzen zu locken, hat auch diesmal funktioniert. Die Veranstaltung war ausgebucht und so mancher Besu- cher gab freimütig zu: Eigentlich sei er nur gekommen, um einmal Obama live zu erleben. Bärbel Schwertfeger Gaudi. Am dritten Tag traf man sich ab 9.00 Uhr auf der Wiesn zum „Netzwerken“. Foto: Dan Taylor / Bits & Pretzels
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