wirtschaft und weiterbildung 9/2019

aktuell 10 wirtschaft + weiterbildung 09_2019 ARBEITSGRUPPE „DACH 30“ Konzerne formulieren Mindeststandards für Agilität 30 Konzerne aus Deutschland, Öster- reich und der Schweiz (die Arbeitsgruppe „DACH 30“, zu der unter anderem Bosch, SAP, BASF, Adidas gehören) haben Min- deststandards für Agilität formuliert. Da- durch sollen agile Methoden einheitlich im- plementiert werden können. Die bisherigen Prozesse zu Rezertifizierungen zum Scrum Master oder Product Owner, die alle zwei Jahre anstehen, reichen den Initiatoren nicht aus. Sie haben jetzt vier Rollen fest- gelegt und ihnen jeweils einen dreistufigen Lernprozess zugeschrieben. Die Rollenbezeichnungen „Führungskraft“, „Umsetzungsteam“, „Value-Verantwor- tung“ und „Team-Facilitator“ lösen sich dabei bewusst von einzelnen Methoden, damit sie auf unterschiedliche Settings an- wendbar sind. Die gängigen Rollen (etwa von Scrum) können in den vier verall­ gemeinerten Rollen verortet werden. Ein Scrum-Master kann sich in diesem Rollen- verständnis zum Beispiel als Team-Facili- tator definieren. Das Manifest beschreibt außerdem konkrete Anforderungen an Kompetenzen und Werte, die von den vier tenzen für alle drei Stufen formuliert. Die so entstehende Kompetenzmatrix ist auf Großunternehmen zugeschnitten. „Das Ziel der Initiative ist es, Unternehmen ein Kit an die Hand zu geben, das Transpa- renz und Vergleichbarkeit schafft“, sagt Constanze Rieß von Borisgloger Consul- ting, die an der Arbeitsgruppe beteiligt ist. Die Mindeststandards stehen unter www. next-level-working.com. IBM will cooleres Image ÄLTERE MITARBEITER GEFEUERT Der amerikanische IT-Konzern IBM hat in den vergangenen Jahren etwa 100.000 sei- ner älteren Angestellten entlassen, um so „cool und trendy“ wie Amazon und Google zu werden. Das berichtete der TV-Kanal Bloomberg. Das Unternehmen habe schon länger Schwierigkeiten, mit den Konkur- renten Google und Amazon auf dem Cloud- Computing-Markt mitzuhalten. Deswegen soll die Belegschaft verjüngt werden. Jün- gere Mitarbeiter seien generell viel innova- tiver und empfänglicher für neue Technolo- gien als die Generation der „Baby-Boomer“. IBM betont, es würden nicht nur Stellen gestrichen, sondern auch jedes Jahr 50.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Weltweit ar- beiten derzeit etwa 350.000 Menschen für den IT-Riesen. Gegenüber dem Jahr 2013 ist das ein Rückgang um 19 Prozent. Kündigung nach unfairer Bewertung US-UMFRAGE Unfaire Mitarbeitergespräche sind für 85 Prozent der Ange- stellten in den USA ein ernst- hafter Grund zu kündigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Management- Plattform „Reflektive“ (http:// reflektive.com). Fe edback sollte demnach möglichst oft erfolgen und die Arbeitsleistung genau beschreiben. „Angestellte wol- len akkurates und wachstums- orientiertes Feedback“, erklärt Rachel Ernst, Vice President for Employee Success bei Reflek- tive. Ein Großteil (92 Prozent) der Befragten will öfter Mitar- beitergespräche führen als nur einmal im Jahr. Fast die Hälfte (49 Prozent) wünscht sich ein wöchentliches Feedback von Vorgesetzten. 72 Prozent wollen zumindest einmal im Monat bewertet werden. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) würden sich nach einem unfairen Mitarbeiterge- spräch auf eine spektakuläre Weise aus dem Job verab- schieden, die dem Arbeitgeber schaden könnte. So würden 78 Prozent ein Kündigungsvideo in sozialen Medien hochladen, 18 Prozent würden über das Unternehmen, Vorgesetzte oder Mitarbeiter lästern und zwölf Prozent würden sogar Firmen- geheimnisse ausplaudern. Rollen auf den drei Entwicklungsstufen er- wartet werden. Ein Team-Facilitator muss zum Beispiel die Grundlagen von agilen Methoden kennen, Meetings moderieren und Probleme erkennen können. Auf der zweiten Ebene muss er sich der nachhal- tigen Entwicklung seines Teams widmen können. Auf der dritten besteht das Ziel darin, die Organisation insgesamt zu ent- wickeln. Für jede Rolle werden Kompe-

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