wirtschaft und weiterbildung 10/2019
wirtschaft + weiterbildung 10_2019 53 DGFP-Kongress 2019. Sowohl ein Bundesminister wie auch namhafte Personalvorstände kamen zum Jahres- event der DGFP, die sich selbst als „das Kompetenz- und Karrierenetzwerk für HR-Begeisterte“ definiert. kräfteengpass gibt, mit Mitteln der Bun- desagentur für Arbeit finanziell zu un- terstützen – sowohl bei den Kosten einer Qualifizierung als auch für den Arbeits- ausfall in dieser Zeit. Das Gesetz erfreue sich großer Nachfrage, es habe schon viele Nutzer, sagte Heil, der auf die For- derungen von DGFP und Wirtschaft ein- ging, das Gesetz praxisnäher auszugestal- ten. Heil sieht das Gesetz als einen ersten Baustein einer Gesamtstrategie. Kugel steht für Diversität Ein weiteres Highlight auf der Kongress- bühne war die Präsentation der Sie- mens-Personalvorständin Janina Kugel. „Für mich ist Diversität eine Selbstver- ständlichkeit. Wie sollte es denn an- ders funktionieren?“, so ihr klares und mit viel Beifall bedachtes Statement. Es sei erstrebenswert, eine Umgebung zu schaffen, in der jeder so sein kann, wie er ist. Und in die jeder seine ganz eige- nen Erfahrungswerte einbringen kann. Diversität sei daher nicht immer lustig und mache jeden Tag Spaß. „Wir reiben uns, wir streiten, wir diskutieren – in der Sache“, berichtete Kugel. Aber damit er- halte man am Ende andere, bessere Er- gebnisse. Gleichzeitig forderte sie dazu auf, selbst Entwicklungen anzustoßen. „Veränderungen können nur stattfinden, wenn wir etwas dafür tun“, appellierte Kugel an das Plenum und riet dazu, sich auch einmal zu fragen, wie man sich selbst weiterentwickeln könne. Zur Lage der DGFP Der DGFP-Kongress erlaubt immer auch einen Einblick in den Zustand des Ver- bands DGFP. Inhaltlich ist die Organisa- tion am Puls der Zeit, wie die Themen zeigten. Neben den Innovationstouren und den „Masterclasses“, die sehr gut an- kamen, etablierte die DGFP mit den Vor- stands-Talks ein neues Format, bei dem vier Dax-Vorstände (Ariane Reinhart, Bettina Volkens, Janina Kugel, Norbert Janzen) in ungezwungener Atmosphäre (und ohne Presse) befragt werden konn- ten. Der Zulauf war entsprechend groß. Inhaltlich ist die DGFP wieder auf Augen- höhe mit dem Bundesverband der Perso- nalmanager (BPM), das von Reinhart auf dem Kongress forcierte Verständnis von HR ist sogar unternehmerischer und mo- derner. Die DGFP ist auch besser in den Kon- zernen verankert und verfügt über das größere Netzwerk in den Unternehmen, was am Kongress nicht deutlich wurde. Während der BPM 1.500 Teilnehmer zum „Personal Management Kongress“ mo- bilisieren konnte, waren es beim DGFP- Kongress 350. Die eigentliche Stärke der DGFP wird damit nicht sichtbar. Das hat verschiedene Ursachen, die eher mittel- fristig zu beheben sind. Während der BPM seinen Kongress zu einem Jahres- treffen mit festem Termin gemacht hat, zu dem auch eine grandiose Party gehört, hat der DGFP-Kongress weder einen fes- ten Termin im Kalenderjahr noch den Charakter eines Jahrestreffens. Auch die wechselnden Locations zeigen, dass es keine langfristig geplante und fest veran- kerte Veranstaltung ist, sondern eben ein Kongress wie viele andere. Reiner Straub Fotos: P. LANGENHEIM & C. SCHADENDORF
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