wirtschaft und weiterbildung 10/2019
training und coaching 42 wirtschaft + weiterbildung 10_2019 es an der Humboldt-Uni bereits ein paar Weiterbildungsstudiengänge gegeben. Die meisten seien jedoch gescheitert, weil sie nicht genug Teilnehmer fanden oder nicht ausreichend finanziert waren. Denn Weiterbildungsstudiengänge müssen sich finanziell selbst tragen. So schreiben es die Hochschulgesetze der Bundesländer vor. „Aufstieg durch Bildung“ braucht Unis Eigentlich gehört Weiterbildung neben Forschung und Lehre zu den Pflichtauf- gaben öffentlicher Hochschulen. „Das ist ein politischer Auftrag, den die Unis bisher nur unzureichend erfüllen“, stellt der Bildungsexperte Udo Thelen fest. „Sie sollen Weiterbildung anbieten, dürfen sie aber nicht querfinanzieren und auch nicht die Lehrdeputate der Professoren nützen.“ Das sei eine Herausforderung, die die meisten Unis strategisch und rechtlich nicht sauber in den Griff bekom- men. Derzeit ist der Markt der Weiterbildungs- master daher vor allem von den Fach- hochschulen und hier besonders von den privaten Hochschulen besetzt. Zudem tummeln sich etliche fragwürdige nicht- akademische Anbieter in dem Feld, deren Abschlüsse von ausländischen – oftmals britischen – Hochschulen vergeben wer- den, die hier eine lukrative Einnahme- quelle entdeckt haben. Seit 2011 sollte der Bund-Länder-Wett- bewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Im Oktober 2020 ist es endlich so weit und der neue berufsbegleitende und wei- terbildende Master „Beratung und Bera- tungswissenschaft“ an der Humboldt- Universität in Berlin kann starten. Initiiert wurde er von Artop, einem An-Institut der Humboldt-Universität. Der Studiengang sei seit drei Jahren in Mache, erzählt Artop-Berater Sebastian Kunert. Obwohl man bei der Uni doch eigentlich wisse, wie man neue Studi- engänge auflege und durch die Gremien bringe, sei das ein zäher Prozess gewe- sen. „Die Logik einer Uni läuft einfach an- ders“, resümiert Kunert. Da gehe es eher darum, dafür zu sorgen, dass nicht zu viele Studenten kommen und das Landes- budget ausreicht und nicht darum, zah- lende Teilnehmer zu gewinnen. So habe „Weiterbildungsmaster“ an Unis: Mangelware MASTER/NEBENBERUFLICH. Neben Forschung und Lehre gehört auch der in der Regel berufsbegleitende sogenannte „Weiterbildungs“-Master (ein Jahr Berufserfarung wird vorausgesetzt) zu den Pflichten der staatlichen Universitäten. Doch bisher haben erst wenige Hochschulen die dafür notwendigen Strukturen geschaffen. Foto: Joerg Hempel Universität Mannheim. Neue Räumlichkeiten sorgen für mehr Attraktivität.
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