wirtschaft und weiterbildung 10/2019
training und coaching 38 wirtschaft + weiterbildung 10_2019 Coaching wird heute von den meisten Unternehmen als Instrument effektiver Führungskräfteentwicklung wahrgenom- men. Insbesondere die individualisierte und vertrauensvolle Art der Zusammen- arbeit von Mitarbeiter und Coach sowie die Möglichkeit, auf individuelle Denk- und Verhaltensmuster des Klienten ein- zugehen, macht dieses Beratungsformat in vielen Situationen wirkungsvoller als beispielsweise ein Training zu sogenann- ten Soft Skills. Allerdings lassen sich große Unterschiede in der Art und Weise beobachten, wie und mit welcher Erwartungshaltung Coa- ching in verschiedenen Organisationen zur Anwendung kommt. Um diese Un- terschiede deutlicher herauszuarbeiten, haben wir das vorliegende Reifegradmo- dell zur Anwendung von Coaching in Un- ternehmen entwickelt. Stufe 1: Isolierter Einsatz Wenn Firmen sich dem Thema Coaching zum ersten Mal nähern, so erfolgt dies oftmals mit der Absicht, einzelne Füh- rungskräfte und andere Potenzialträger, die in gewissen Teilbereichen nicht den Erwartungen des Unternehmens entspre- chen, durch einen Coach zu unterstüt- zen. Häufig ist dies dann auch das letzte Stilmittel, bevor man ernsthaft darüber nachdenkt, getrennte Wege zu gehen. Ty- pischerweise ist Coaching auf dieser Stufe eine Ausnahmeerscheinung. Weniger als 1 Prozent der Führungskräfte werden im Unternehmen durch einen Coach unter- stützt. Das Know-how im Unternehmen bzgl. der Auswahl qualifizierter Coachs und der Gestaltung des Beratungsprozes- ses ist typischerweise nicht besonders Reifegrad von Coaching in Unternehmen COACHING-PRAXIS. Es lassen sich große Unterschiede beobachten, wie das Business- Coaching in den verschiedenen Unternehmen eingesetzt und was von den Coaching- Maßnahmen letztlich erwartet wird. Die Unterschiede werden deutlich, wenn man sie anhand eines „Reifegradmodells“ beschreibt.
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