wohnungspolitische informationen 49/2019

BUNDESPOLITIK AUS DEN VERBÄNDEN Mehr Wohnungsbau durch Innenentwicklung – Ergebnisse aus Modellvorhaben vorgelegt Berlin – Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat am 27. November 2019 gemeinsam mit dem Bundes- institut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Aktivierung von Innenent- wicklungspotenzialen in wachsenden Kommunen“ vorgestellt. Acht Modellkommunen erprobten dabei, wie durch akti- ves Innenentwicklungsmanagement mehr Flächen für den Wohnungsbau bereitgestellt werden können. Hamburger Mietspiegel belegt: Der Bau von Wohnungen zeigt positive Wirkung Hamburg – Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt hat am 26. November den Mietspiegel 2019 für die Hansestadt vorgestellt. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) sieht dies als Bestätigung, dass der Wohnungsneubau in Hamburg die Mieten reduziert. „Bauland ist oftmals teuer oder schlecht verfügbar. Für den Wohnungsbau ist das eine der größten Herausforderungen”, erklärte dazu Marco Wanderwitz , Parla- mentarischer Staatsekretär beim Bundes- minister des Innern, für Bau und Heimat. „Die Modellkommunen haben eindrucks- voll gezeigt, wie man diese Probleme ange- hen und lösen kann. Daran wird aber auch deutlich: Länder und Kommunen müssen verstärkt Bauland bereitstellen und auch Innenentwicklungspotenziale konsequent nutzen, damit mehr gebaut werden kann. Dazu müssen Baulücken und Brachflächen gezielt aktiviert werden. Innenentwicklung, Dachgeschossausbau und Umwidmung von Nichtwohnimmobilien spielen dabei eine wichtige Rolle.” Die Modellkommunen Aalen, Berlin, Ham- burg-Altona, Ludwigsfelde, Offenburg, Regensburg, Solingen und Trier erprobten zwischen 2017 und 2019 unterschiedliche Ansätze zur Aktivierung von Innenentwick- lungspotenzialen. Die Modellvorhaben set- zen Impulse für die Kooperation kommu- naler Akteure mit den Eigentümern und weiteren Akteuren der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Sie zeigen beispiel- hafte, alltagstaugliche Lösungen auf, wie mit einem aktiven Innenentwicklungs- management mehr Grundstücke für den Wohnungsbau bereitgestellt und bebaut werden können. Die Erfahrungen aus den Modellvorhaben für ein aktives Innenent- wicklungsmanagement sind auch in die Beratungen der Baulandkommission ein- geflossen. Zahlreiche Empfehlungen aus dem For- schungsprojekt werden zudem bei der Novellierung des Baugesetzbuches aufge- griffen. Ein Gesetzentwurf soll noch 2019 in das parlamentarische Verfahren einge- bracht werden. Die Baulandkommission hat darüber hinaus empfohlen, förmliche Planungsverfahren durch integriertes Ver- fahrensmanagement zu optimieren und für die Steuerung zentrale Ansprechpart- ner, zum Beispiel ein Innenentwicklungs- management oder eine Wohnungsbauleit- stelle, als direkte Anlaufstelle einzurichten. (alte/schi) Weitere Infos finden Sie unter https://bit.ly/35Viacu – der Abschlussbericht mit Empfehlungen für die Planungspraxis folgt im Frühjahr 2020. Die Empfehlungen auf Grundlage der Beratungen in der Baulandkommission und Informationen zum Umsetzungsstand der Wohnraumoffensive finden Sie unter www.die-wohnraumoffensive.de/home „Der heute vorgestellte Mietspiegel belegt, dass sich in Hamburg der Anstieg der Mie- ten deutlich abgeschwächt hat. Die Bot- schaft des Mietspiegels kann deshalb nur lauten: Weiter so!”, erklärte  Andreas Breitner , Direktor des VNW. Der Satz des früheren Ersten Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz, man dürfe mit dem Wohnungsbau nie wieder aufhören, gelte mehr denn je. Auch künftig müssten jährlich 10.000 Wohnungen gebaut wer- den. Der Mietspiegel erteile allen Vorschlä- gen, den Bau bezahlbarer Wohnungen zu reduzieren, eine eindeutige Absage. Die Daten des Mietspiegels bestätigen die Ergebnisse der Ende Oktober vorgestell- ten Studie des Forschungsinstituts Center for Real Estate Studies (CRES). Die Berli- ner Forscher hatten rund 270.000 reale Mietverträge ausgewertet. Damit wurde rund die 22-fache Datenmenge genutzt, die im Hamburger Mietspiegel verarbeitet wurde. Der CRES-Studie zufolge beträgt die monatliche Kaltmiete pro Quadratme- ter im Durchschnitt 8,21 Euro. 90 Prozent aller Mieten liegen unter 10,89 Euro pro Quadratmeter, fast 70 Prozent zwischen 6,19 und 10,24 Euro pro Quadratmeter. Deutlich niedriger sind die Mieten bei den preisgebundenen Wohnungen, die beim Mietspiegel nicht berücksichtigt wurden. Die durchschnittliche Nettokaltmiete liegt der CRES-Studie zufolge hier bei 6,26 Euro pro Quadratmeter. Im genossenschaftli- chen Bereich steht jede fünfte Wohnung in diesem Segment für eine gute Wohn- raumversorgung. Marko Lohmann , Vorsitzender des VNW- Landesverbands Hamburg merkte dazu an, dass die Arbeit im Bündnis für das Woh- nen Früchte trage, die allen Mieterinnen und Mietern in Hamburg zu Gute kämen. „Die im VNW organisierten Wohnungsgenossenschaf- ten und Wohnungsunterneh- men tragen mit ihren günsti- gen Mieten massiv dazu bei, dass Menschen mit mittle- rem und geringem Einkom- men sich auch künftig leis- ten können, in Hamburg eine Wohnung zu mieten. Die monatliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen im Durchschnitt bei 6,79 Euro“, so Lohmann. (schir/schi) Der Wohnungsneubau in Hamburg hat den Anstieg der Mieten deutlich abgeschwächt. Foto: pixelio/Bernd Kasper 49/2019 3

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