Wohnungspolitische Informationen 44/2019
BUNDESPOLITIK WETTBEWERB Foto: Heiko Sandelmann Fortsetzung von Seite 1 dass erfolgreiche Stadtentwicklung nur in Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort, den Kommunen und unter Beteiligung der Mieterschaft gelingt. Das ausgezeichnete Projekt steht deshalb stellvertretend für den auch im Städtebauförderprogramm ”Sozi- ale Stadt” verankerten integrierten Ansatz. Marco Wanderwitz , Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, zeichnete gemeinsam mit dem Juryvorsitzenden und den Auslobern die Preisträger aus. „Der Preisträger zeigt eindrücklich, wofür das Städ- tebauförderungsprogramm Soziale Stadt steht. Aus einem schwierigen Stadtteil ist mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und einem viel- fältigen Akteursnetzwerk eine lebenswerte und moderne Gartenstadt entstanden, die heute positiv über die Quar- tiersgrenzen hinausstrahlt. Den langen Atem, den alle Beteiligten gezeigt haben, gilt es zu würdigen und anzu- erkennen”, erklärte Marco Wanderwitz anlässlich der Preisverleihung. Auch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey , nahm an der Preis- verleihung teil und lobte die ehrenamtliche Arbeit vieler Bürger und die sozialen Pro- jekte. Es sei schön, positive Geschichten von den Men- schen zu hören, die sich nicht über Probleme beschweren, sondern tatsächlich selbst handeln, um gleichwertige Lebensver- hältnisse in ganz Deutschland zu schaffen. Der Preisträger: ‚Gegen den Strom – Soziale Stadt Wulsdorf’ Ende der 1990er Jahre stand die Siedlung Wulsdorf-Ringstraße vor dem Abgrund. Das Quartier war zum sozialen Brenn- punkt verkommen, Arbeitslosen- und Sozi- alhilfequoten lagen teils um ein vielfaches höher als im restlichen Stadtgebiet Bre- INFO Der Wettbewerb Preis Soziale Stadt ist eine Gemeinschaftsinitiative des Arbei- terwohlfahrt Bundesverbands, des Deutschen Städtetages, des Bundes- verbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW, des Deutschen Mieterbundes und des Bun- desverbands für Wohnen und Stadtent- wicklung (vhw). Er wird durch das Bun- desministerium des Innern, für Bau und Heimat unterstützt. Zusätzlich gab es in diesem Jahr eine finanzielle Unterstüt- zung durch degewo, ein kommunales Wohnungsunternehmen in Berlin, das sich seit vielen Jahren in seinen Bestän- den für soziale Ausgeglichenheit ein- setzt. Teilnehmer des ausgezeichneten Projektes aus dem Bremerha- vener Stadtteil Wulsdorf merhavens. Gemeinsam mit den Bewoh- nern und einem Netzwerk von Koopera- tionspartnern ist die STÄWOG seit 1999 die architektonischen und sozialen Miss- stände angegangen. Statt des vielfach geforderten kompletten Abrisses setzte sie auf teilweisen Rückbau, Neubau und inno- vative Weiterentwicklung der Gebäude – ein Ansatz, der nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die vorhandenen sozialen Strukturen schonte und bewahrte. Statt immer weiter abwärts geht es in Wulsdorf wieder flussaufwärts, gemeinsam gegen den Strom. Die nun deutlich höhere Qua- lität von Architektur und Wohnumfeld stif- tet im positiven Sinne Identität. Das Quar- tier wurde vom sozialen Brennpunkt zum Stolz der Bewohner und strahlt positiv in die Umgebung aus. (burk/zeis/schi) Weitere Infos zum Preisträger-Projekt fin- den Sie auf Seite 8 in dieser Ausgabe, zum Preis sowie zu den 30 Projekten der engeren Wahl finden Sie unter www.nachbarschaftspreis.de/ de/preis-soziale-stadt 2 44/2019 Foto: GdW Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (links), im Ge- spräch mit Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, sowie der Moderatorin der Preisverleihung Bundeskabinett bringt nationalen CO 2 -Emissionshandel auf den Weg – Fossile Brennstoffe wie Benzin, Heizöl und Gas werden ab 2021 teurer Berlin – Das Bundeskabinett hat am 23. Oktober 2019 ein Gesetz zur Einführung eines nationalen Emissionshandels für Brennstoffe auf den Weg gebracht. Ziel ist, das Verbrennen von fossilen Brennstoffen für den Verkehr und das Heizen schrittweise teurer und so den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen attraktiver zu machen. Die Einnahmen sollen den Bürgern im Gegenzug über Entlastungen beim Strompreis, bei der Entfernungspauschale und beim Wohngeld zurück- gegeben oder in Klimaschutzmaßnahmen investiert werden. Das Gesetz geht nun in die parlamentarischen Beratungen. „Spätestens 2050 wird Deutschland kom- plett auf erneuerbare Energie setzen und bis dahin schrittweise aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas aussteigen”, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Dass ein CO 2 -Preis uns auf diesem Weg hilft, ist nach langer Debatte inzwischen zum Glück weitgehend anerkannt. Mit dem neuen nationalen Brennstoff- Emissionshandel setzen wir einen Kom- promiss aus dem Klimapaket der Bun- desregierung vom 20. September um. Vereinbart wurde dort ein moderater Ein- stieg in die CO 2 -Bepreisung. Das gibt den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, sich nach klimafreundlichen Alternativen Weiter auf Seite 3
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