WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 33/2019
BUNDESPOLITIK Norddeutsche Wohnungswirtschaft fordert einen Chancenplan für struktur- schwache Regionen Hamburg – Angesichts zunehmender Abwanderung und wirtschaftlichen Niedergangs in einigen Regionen Mecklenburg- Vorpommerns hat Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), einen „Chan- cenplan“ für diese Gebiete gefordert. AUS DEN VERBÄNDEN „Bundesregierung und Schweriner Landes- regierung müssen vor allem für die Schaf- fung werthaltiger Arbeitsplätze sorgen“, erklärte Breitner. „Nur wer gutes Geld ver- dient, kann sich vor Ort auch gutes Woh- nen leisten und denkt nicht darüber nach, abzuwandern. Denn eines ist auch klar: Nur die Wenigsten verlassen ihre Heimat frei- willig. Notwendig ist es, rasch einen Chan- cenplan zu erstellen.“ Die norddeutsche Wohnungswirtschaft steht nach Breitners Worten bereit, für bezahlbaren und lebens- werten Wohnraum zu sorgen. „VNW- Unternehmen sind seit vielen Jahrzehnten in der Region verankert, investieren Jahr für Jahr mehrere Millionen Euro in den Erhalt und Neubau bezahlbarer Wohnungen und garantieren, dass es so bleibt.“ Es kann aber nicht sein, dass Wohnungsunterneh- men mehr und mehr zu den wenigen Wirt- schaftsankern einer Region werden“, fügte VNW-Direktor Andreas Breitner hinzu. „Der Staat muss gegensteuern – und zwar rasch.“ Förderung durch reduzierte Steuer- sätze Möglich sei es, strukturschwache Gebiete für einen begrenzten Zeitraum als „Son- derregion“ auszuweisen, sagte Breitner. „Neben der Förderung von Investitionen sollte man der Region mit einer Reduzie- Weiter auf Seite 4 57,2 Prozent der Einwohner Deutsch- lands leben in ländlichen Regionen auf 91,3 Prozent der Fläche. Aktuell wird jedoch schwerpunktmäßig die Frage dis- kutiert, wie bezahlbarer Wohnraum in den Hotspots geschaffen werden kann. Für einen Großteil der Wohnungsun- ternehmen steht jedoch vielmehr das Thema Leerstandsquote und Förderung der Standortattraktivität im Fokus. Das Führungsforum in Kassel bietet die Möglichkeit, sich über die aktuelle Wohnsituation fern der Hotspots zu informieren. Darüber hinaus bietet sich die Gelegenheit, mit Kollegen über aktu- elle Entwicklungen zu diskutieren und Lösungsansätze für mögliche Heraus- forderungen zu erhalten. Zusätzlich lie- fert die Veranstaltung den Teilnehmern Argumente für Investoren, Aufsichts- räte, Partner und politi- sche Akteure. Dr. Chris- tian Lieberknecht , Geschäftsführer des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, wird am 7. November um 11:15 Uhr unter dem Titel „Heimat bauen“ ein Plädoyer für das Wohnen jenseits der Metropolen halten. Die Veranstaltung soll gute Beispiele zei- gen, politische Statements setzen, ein Netzwerk fördern und Ideen zur Vernet- zung mit regionalen Akteuren liefern. Darüber hinaus soll die Veranstaltung den Auftakt für einen regelmäßig statt- findenden Arbeitskreis bilden. Sie richtet sich an Geschäftsführer, Vorstände und Führungskräfte aus allen Unternehmens- bereichen. (kess/schi) Weitere Infos zu Programm undAnmeldung finden Sie unter https://bit.ly/2YPU1oY 7. + 8. November 2019, Kassel Führungsforum: Aktuelle Herausforderungen der Wohnungswirtschaft fern der Hotspots Foto: GdW, Urban Ruths Die Wohnungswirtschaft als Gestalter von Heimat – Teilprojekte vertiefen ihre Arbeit in verschiedenen Handlungsfeldern Berlin – Das Anfang 2018 gestartete wohnungswirtschaftliche Gemeinschaftsprojekt „Regionalen Ausgleich stärken – die Wohnungswirtschaft als Gestalter von Heimat“ schreitet in den jeweiligen Regionen voran. So wurden unter anderem in einzelnen, themenbezogenen Workshops Anfang August für die Teilprojekte in Südwest- falen und Köln neue Schwerpunkte und Handlungsfelder bearbeitet. Für die Region Südwestfalen spielen dabei Gesundheit und Mobilität eine wichtige Rolle. In Köln standen die Themen Regio- nal- und Verkehrsplanung aus der Metro- pole in die umliegenden Orte sowie eine langfristige Wohnungsbauentwicklung im Vordergrund. Durch die Arbeit in den einzelnen Work- shops sollen zum einen Anknüpfungs- punkte für die Wohnungswirtschaft abseits ihres Kerngeschäfts erarbeitet und zum anderen Kooperationen mit potenziellen Partnern, wie beispielsweise Pflegedienst- leistern, ermittelt werden. (koch) Foto: GdW 33/2019 3
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