WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 33/2019

„In etlichen Regionen Deutschlands gibt es zu wenig bezahlbare Wohnungen. Gerade in Großstädten und prosperierenden Bal- lungsräumen, wo günstige Wohnungen zur Mangelware geworden sind, können Arbeitgeber punkten, wenn sie auf Woh- nungsbau setzen“, sagte Esser. Dem Pro- jekt Mitarbeiterwohnen stand allerdings bisher eine hohe steuerliche Hürde ent- gegen: Arbeitgeber haben derzeit keine Möglichkeiten, ihren Mitarbeitern Wohnungen ver- billigt zu überlas- sen – ohne dass für den geldwer- ten Vorteil Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden müssen. Mit dem nun im Bundeskabinett beschlossenen Gesetzent- wurf zum „Gesetz zur weiteren steuerli- chen Förderung der E-Mobilität“ soll sich dies ändern. Ende der siebziger Jahre gab es in der alten Bundesrepublik rund 450.000 bezahlbare Werkswohnungen. Heute ist der Bedarf nach bezahlbarem Wohnen gerade in den Metropolregionen immens groß. Die Wirt- schaft kann hier einen erheblichen Beitrag leisten und beispielsweise auch Grundstü- cke, die nicht mehr für den Betrieb erforder- lich sind, zur Verfügung stellen. „Wir appel- lieren an den Gesetzgeber, diese sinnvolle Regelung auch schnell in Bundestag und Bundesrat zu verabschieden“, so die GdW- Hauptgeschäftsführerin. (burk/schi) BUNDESPOLITIK Fortsetzung von Seite 1 Digitales Arbeiten auf dem Land – eine Chance für die Dörfer Berlin – Seit Jahren hält der Trend an, dass junge Menschen die ländlichen Regionen verlassen. Ein Grund dafür ist der Mangel an attraktiven Arbeitsplätzen in einzelnen Branchen. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat jetzt anhand von Beispielprojekten untersucht, wie sich innovative Arbeitsmodelle und gemeinschaftliche Wohnformen mit einem Leben fernab der Großstädte verbinden lassen. „Die ländlichen Regionen bedeuten für viele junge Menschen immer noch Hei- mat, Familie und Freunde. Zudem bie- ten sie gerade angesichts hoher Lebens- haltungskosten in den Ballungsräumen auch viele Vorteile“, begrüßte der Ostbe- auftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, die Ergebnisse der Studie. „Leider sind die Arbeitsmöglichkeiten dort jedoch häufig eingeschränkter. Die vom Berlin- Institut untersuchten Projekte zeigen aber: Auch auf dem Land ist die Zeit nicht stehen geblieben. In den letzten Jahren hat sich hier viel bewegt. Neue Ideen für moder- nes Wohnen und Arbeiten werden in kre- ative Konzepte gegossen. Digital affine Städter entdecken die Vorzüge des Land- lebens und verbinden sie mit ihren urbanen Ansprüchen. Sie können dem traditionel- len Dorfleben neuen Schwung geben und kleinen Gemeinden zusätzliche Chancen eröffnen“, so Hirte. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat in seiner Studie 18 Projekte untersucht. Diese kön- nen als Vorbilder für eine neue Bewegung stehen. Voraussetzung für neue Arbeits- und Lebensmodelle ist die weitere digitale Vernetzung der räumlichen Peripherie, die Startups und Unternehmen ein neues Betä- tigungsfeld ermöglicht. (ein/koch) Weitere Infos finden Sie hier: https://bit.ly/2H5DH8G Quelle: RegioKontext Ein Studiogespräch mit GdW-Hauptgeschäfts- führerin Ingeborg Esser im ARD-Morgenma- gazin zum Mitarbeiterwohnen können Sie sich hier anschauen: https://bit.ly/2Z4ae98 – oder indem Sie den QR-Code einscannen: Foto: GdW, Urban Ruths Foto: GdW Auf seiner Sommertour besichtigte GdW-Präsident Axel Gedaschko das neu entstehende Stadtvier- tel „Steimker Gärten“ in Wolfsburg, wo unter anderem VW Immobilien Wohnraum für Mitarbeiter des Autoherstellers schafft. Eine ausführliche Broschüre zum Mitarbeiter- wohnen finden Sie hier: https://bit.ly/2Z5jlnp 2 33/2019

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==