Wohnungspolitische Information 45/2019
AUS DEN VERBÄNDEN Münchner Wohnungswirtschaft für bezahlbares Wohnen: 24 Wohnungsunternehmen übergeben Charta an Oberbürgermeister München – Verantwortung für bezahlbares Wohnen, eine nachhaltige Geschäftspolitik und keine Spekulation mit dem Gut Wohnen – dafür steht die Münchner Wohnungswirtschaft. Die Unternehmen sehen sich als Partner der Landeshaupt- stadt München und wollen auch zukünftig verstärkt Mietwohnungen bauen. Eine Charta zur fairen Geschäftspolitik von 24 Wohnungsunternehmen übergab Hans Maier, Verbandsdirektor des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen am 5. November 2019 an Oberbürgermeister Dieter Reiter. Wohnungswirtschaft unterstützt niedersächsische Studentenwerke Hannover – Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) unterstützt die For- derungen der niedersächsischen Studentenwerke. „Die Landesregierung muss die dringend notwendige Sanierung der Wohnheime substanziell und vor allem auch in den nächsten Jahren verlässlich unterstützen“, betonte vdw-Verbands direktorin Dr. Susanne Schmitt am 29. Oktober 2019 in Hannover. Sie nannte die von den Studentenwerken genannte Finanzierungslücke von 155 Millionen Euro „vorsichtig geschätzt“. „Unsere Münchner Mitgliedsunternehmen bekennen sich angesichts der schwierigen Situation am Münchner Wohnungsmarkt zur Verantwortung für ihre Mieter und haben deshalb die Grundzüge ihrer Ge schäftspolitik in einer Charta festgehal ten“, erklärte der Verbandsdirektor. Die Geschäftspolitik dieser Wohnungsunter nehmen ist auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das bedeutet konkret eine Durchschnitts miete von 7,03 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, ein lebenslanges Wohnrecht für die Mieter, sozial verantwortliche und umweltverträgliche Modernisierungen so wie ein generationenübergreifendes Ge schäftsmodell. Die Wohnungen werden auch für nachfolgende Generationen at traktiv gehalten. Die sozial orientierten Wohnungsunterneh men, darunter Wohnungsgenossenschaften, kirchliche und freie Wohnungsunternehmen setzen auf den Neubau von Mietwoh nungen – durch Nachverdichtungen im Bestand und auf neuen Bauflächen. „Be zahlbare Mieten sind nur mit geeigneten günstigen Grundstücken möglich. Wir begrüßen alle Maßnahmen, die eine Bodenbereitstellung zu vernünftigen Kon ditionen für den Mietwohnungsbau er möglichen“, betont Maier. (stra/schi) Die Münchener Charta der Wohnungswirtschaft Bayern finden Sie unter https://bit.ly/2WS0xqY Aufgrund der galoppierenden Preise im Bausektor und der Kapazitätsengpässe im Handwerk würde die Sanierung der in die Jahre gekommenen Wohnheime wohl eher teurer werden, meinte die Verbandschefin. Zumal an einigen Standorten auslaufende Erbbaurechte für zusätzliche Finanzierungs probleme sorgen. Dr. Schmitt verwies darauf, dass zwar ne ben den Studentenwerken auch private und institutionelle Vermieter vermehrt Wohnangebote für Studierende unterbrei ten. Dennoch reichten alle Anstrengungen nicht, die Nachfrage zu decken. „Es geht also nicht nur um die Sanierung der Be stände, sondern zugleich auch um einen verstärkten Neubau von Wohnheimen“, sagte Dr. Schmitt. Anderenfalls müssten sich die jungen Leute amWohnungsmarkt umsehen, doch auch dort ist gerade in den begehrten Hochschulstandorten das Ange bot knapp und teuer. „Die Politik muss sich nun überlegen, ob sie die Studierenden für die Versäumnisse beim öffentlichen Wohnungsbau bezahlen lassen will.“ (ens/schi) „Thüringen ist anders“ – von Diagnosen und Therapien in der Wohnungswirtschaft des Freistaates Weimar – Der 29. Verbandstag des Verbandes Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw) in Weimar am 24. Oktober 2019 war geprägt von viel parteipolitischem Konsens. Diskutiert wurde über den Mietendeckel sowie eine angemessene Streitkultur. Dass Thüringen besonders ist, daran gab es keinen Zweifel. Daran, dass der Thüringer Wohnungsmarkt nicht vergleichbar mit dem anderer Bundesländer ist, ebenfalls. Auch wenn die in den Medien derzeit geführten Diskussionen für ganz Deutschland einen an gespannten Wohnungsmarkt in den Fokus rücken: Frank Emrich , Verbandsdirektor des vtw, konnte das für den Freistaat nicht be stätigen. Eine Durchschnittskaltmiete von 5,01 Euro sei keine Basis für eine Regulierung: „Wenn wir die falschen Diagnosen stellen, dann folgen darauf falsche Therapien. Unser Wohnungsmarkt ist nicht renditegetrieben, sondern fair unseren Mietern gegenüber.“ Staatliche Eingriffe seien damit die falsche Therapie. Publikum des Verbandstages: vorne Frank Emrich (vtw-Direktor), Silke Wuttke (Vorsitzende des Verbandsrates), Axel Gedaschko (GdW), Prof. Raschper, Jürgen Elfrich (vtw-Prüfungsdirektor) (v.r.) Foto: Michael Reichel Weiter auf Seite 4 45/2019 3
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