Wohnungspolitische Information 45/2019
BUNDESPOLITIK Fortsetzung von Seite 1 gut zusammenarbeiten und beispielsweise Fahrrad-Abstellplätze statt Pkw-Parkplätze fördern und bauen, haben Menschen eine wirkliche Wahl, wie sie sich fortbewegen,“ mahnte Kerstin Haarmann , Bundesvorsit zende des VCD. Schlüssel liegt in guter Kooperation In Zukunft müssen sich Wohnungsunterneh men nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus ökologischen und sozialen Gründen noch intensiver mit innovativen Mobilitäts konzepten auseinandersetzen. Im Rahmen des Projektes „Wohnen leitet Mobilität“ hat der VCD gemeinsam mit seinen Projektpart nern, dem Öko-Institut und dem Deutschen Mieterbund, bei insgesamt 25 Dialogforen deutschlandweit erstmals Vertreter der Woh nungswirtschaft mit Vertretern der kommu nalen Verwaltungen an einen Tisch gebracht. Fazit der Zusammenarbeit: Der Schlüssel für klimafreundliche Mobilität liegt in einer gu ten Kooperation zwischen den Akteuren. „Mobilität ist nicht nur eine Frage des Klima schutzes, sondern auch ganz konkret der Lebensqualität in den Quartieren und gleich wertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land“, betonte Ingeborg Esser , Hauptge schäftsführerin des GdW. „Die Wohnungs wirtschaft arbeitet aus diesem Grunde intensiv an der Entwicklung und Etablierung alternativer Formen. Wir können die Vor aussetzungen vor Ort schaffen und die Bewohner einbeziehen. Die Bereitstellung und der Betrieb dürfen aber nicht auf Kosten des bezahlbaren Wohnens gehen.“ Zusammenarbeit mit kommunalen Ak teuren und Mobilitätsdienstleistern In seinem Leitfaden gibt der VCD 11 Hand lungsempfehlungen, um klimafreundliche Mobilität imWohnquartier erfolgreich um zusetzen. So empfiehlt der VCD etwa, dass Wohnungsunternehmen für eine integrierte Stadt- und Verkehrsplanung mit kommuna len Akteuren und Mobilitätsdienstleistern zusammenarbeiten müssen; nur so entstehe die notwendige Fachkompetenz. Darüber hinaus hätten Kommunen oft einen viel größeren Handlungsspielraum als ihnen be wusst sei. Durch die Instrumente Bauleitpla nung, Widmung und Stellplatzsatzung hätten kommunale Verwaltungen einige Möglich keiten, Stadt und Verkehr umweltverträglicher „Intelligent mobil im Wohnquartier“: Bei der Vorstellung der Publikation am Verbandssitz des GdW. Foto: GdW Quelle: VCD umzugestalten. Wohnungsunternehmen legt der VCD unter anderem nahe, sich mit der alternativen Nutzung von Flächen abseits von Pkw-Abstellmöglichkeiten zu beschäftigen – gerade die junge Generation nutzt eher Sharing-Angebote als sich ein eigenes Auto anzuschaffen. So bleiben einige Flächen ungenutzt, obwohl die Unternehmen für Pkw-Stellplätze zunächst viel Geld bezahlen. Für die Verkehrswende und die Einhaltung kommunaler Klimaschutzziele sind die Mo bilitätsangebote im Wohnquartier ein Schlüsselfaktor. Deshalb fordert der VCD, Fuß- und Radwege im Wohnquartier deut lich auszubauen, die Zahl der Autos und deren Flächenverbrauch deutlich zu verrin gern und das Wissen über nachhaltigeWohn ortmobilität zu verbreiten. Entstanden ist der Handlungsleitfaden aus dem VCD-Projekt „Wohnen leitet Mobilität“ mit Unterstützung seiner Projektpartner, dem Öko-Institut und dem Deutschen Mieterbund. Das Projekt wird seit Januar 2017 vom Bundesumwelt ministerium im Rahmen der Nationalen Kli maschutzinitiative gefördert. (fröh/burk/zeis) Die Publikation „Intelligent mobil im Wohn- quartier“ sowie weitere Infos finden Sie unter https://www.vcd.org/themen/wohnen-un d- mobilitaet 2 45/2019
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