Wohnungspolitische Informationen 51+52/2019

AUS DEN VERBÄNDEN Weiter auf Seite 6 Quelle: Statistisches Bundesamt © GdW Beckmann Aktueller Zahlenspiegel 12/2019 Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland Bevölkerungsstand 2. Vierteljahr Veränderung (Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011) 2018 2019 gegen Vorjahr Bevölkerungsstand (1.000 Einwohner) 82.931 83.104 +0,2% Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen 3. Vierteljahr Veränderung Veränderung gegen Vorjahr 2018 2019 gegen Vorjahr auf Basis der Preise von 2015 Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen preisbereinigt Bruttoinlandsprodukt (Mrd. EUR) 836,9 863,1 +1,0% dar.: Bauinvestitionen (Anlageinvestitionen Bauten) 93,5 101,7 +4,5% dar.: Wohnbauten 56,8 58,5 +4,7% Verbraucherpreisindex November Veränderung (2015 = 100) 2018 2019 gegen Vorjahr Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte 104,9 105,3 +0,4% Mietpreisindex November Veränderung (2015 = 100) 2018 2019 gegen Vorjahr Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt 104,1 105,4 +1,2% Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen) 104,5 106,0 +1,4% Altbauwohnungen 104,6 106,0 +1,3% Neubauwohnungen 104,6 106,2 +1,5% Index der Mietnebenkosten November Veränderung (2015 = 100) 2018 2019 gegen Vorjahr Wasserversorgung 104,6 106,6 +1,9% Müllabfuhr 100,7 101,8 +1,1% Abwasser 100,2 101,0 +0,8% Andere Nebenkosten 105,5 107,3 +1,7% Index der Energiekosten November Veränderung (2015 = 100) 2018 2019 gegen Vorjahr Strom 103,4 107,4 +3,9% Gas 93,5 96,9 +3,6% Flüssige Brennstoffe 123,7 106,0 -14,3% Feste Brennstoffe 106,3 104,4 -1,8% Zentralheizung/Fernwärme 95,2 98,3 +3,3% Baupreisindex (2015 = 100) 3. Vierteljahr Veränderung (ohne Umsatzsteuer) 2018 2019 gegen Vorjahr Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude 110,6 115,1 +4,1% Rohbauarbeiten 111,5 116,2 +4,2% Ausbauarbeiten 109,9 114,3 +4,0% Baulandpreise 2. Vierteljahr Veränderung (in EUR je qm) 2018 2019 gegen Vorjahr Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm) 178,72 211,82 +18,5% Geschäftsgebiet 154,48 487,45 +215,5% Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt 192,06 210,24 +9,5% Wohngebiet 208,04 247,19 +18,8% Industriegebiet 63,02 55,99 -11,2% Dorfgebiet 52,37 47,75 -8,8% Index des Auftragseinganges im Baugewerbe August Veränderung (Wertindex 2015 = 100) 2018 2019 gegen Vorjahr Hoch- und Tiefbau 134,8 146,4 +8,6% Wohnungsbau 120,5 125,1 +3,8% Wohnungsbaugenehmigungen Januar bis September Veränderung 2018 2019 gegen Vorjahr Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen) 289.716 289.672 -0,0% dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern 75.546 76.609 +1,4% Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern 17.940 17.900 -0,2% Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern 148.717 147.311 -0,9% davon: Eigentumswohnungen 70.718 67.619 -4,4% Mietwohnungen 77.999 79.692 +2,2% Seit 1994 hat Thüringens Wohnungswirt- schaft den CO2-Ausstoß um 70 Prozent reduziert. Die stärkste Senkung der CO2- Emissionen erfolgte im Zeitraum von 1994 bis 2007. Seitdem konnte der CO2-Ausstoß nur noch um 4,5 Prozent pro Jahr gesenkt werden. Die größten Einsparungen resul- tierten aus Dämmungen an der Gebäu- dehülle und Verbesserung der Haustech- nik. Bei der Dämmung ist der Grenznutzen erreicht, die Haustechnik kann nur noch schrittweise ausgetauscht werden. Das heißt: Weitere Maßnahmen – ob Däm- mung oder CO2-Steuer – würden lediglich die Kosten und damit die Miete erhöhen. „Wir haben zum Thema eine repräsentative Umfrage durchführen lassen. 80 Prozent der Thüringer Mieter lehnen eine Mieter- höhung wegen baulicher Maßnahmen zum Klimaschutz ab. Hier baut sich ein großes Konfliktpotenzial auf“, betonte Frank Emrich , Direktor des Verbandes Thürin- ger Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw). Gleichzeitig stünden in Thüringen 30 Jahre nach der fast flächendeckenden Modernisierung erneut Instandhaltungen und Modernisierungen an. Der Investitions- bedarf liegt pro Haus bei circa 1,5 Millionen Euro – in den nächsten 10 Jahren mindes- tens eine Milliarde Euro pro Jahr allein für die Wohnungen der vtw-Mitglieder. Die Sanierungen seien von Wohnungsun- ternehmen zwar eingeplant, doch Faktoren wie steigende Baukosten, Altschulden und Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs in ländlichen Regionen ließen selbst konser- vative Kalkulationen nicht mehr aufgehen. Wenn keine externe Gegenfinanzierung erfolge, könnten die Sanierungskosten in vielen Fällen mit bis zu fünf-prozentiger Mietsteigerung pro Jahr durchschlagen. Laut Emrich sei absehbar, dass weitere Kli- maschutzmaßnahmen auf die Wohnungs- wirtschaft zukommen. Deshalb müsse man gemeinsam mit der Landespolitik nach Lösungen suchen. (brad/zeis) Angesichts des zweiten Sanierungszyklus drohen in Thüringen Mietsteigerungen Erfurt – Politische Ziele wie weitere energetische Sanierung und CO 2 - Re- duktion von Gebäuden treffen auf den zweiten Sanierungszyklus, der die Thüringer Wohnungsunternehmen etwa eine Milliarde Euro im Jahr kos- ten könnte. Dies könne dazu führen, dass die Mieten, die in Thüringen bis- her bezahlbar waren, stark ansteigen. 4 51-52/2019

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