Wohnungspolitische Informationen 51+52/2019

BUNDESPOLITIK Fortsetzung von Seite 1 Käufer dagegen in den Landkreisen Mans- feld Südharz in Sachsen-Anhalt (490 Euro je Quadratmeter) oder im Kyffhäuserkreis in Thüringen (410 Euro je Quadratmeter) zahlen. Seit 2009 erhöhten sich auch die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen deutlich. Sie legten im Schnitt um 4,4 Pro- zent im Jahr zu. Die bundesweit höchsten Preise zahlten Käufer in der Stadt Mün- chen (mittlerer Wohnflächenpreis 7.150 Euro/Quadratmeter) und auf Sylt (6.350 Euro/Quadratmeter). Auch in der Küsten- region Niedersachsens (5.300 Euro/Quad- ratmeter) sind die Preise hoch. Am unteren Ende der Liste stehen der Saale-Orla-Kreis in Thüringen mit 400 Euro/Quadratmeter. Die gebrauchten Eigentumswohnungen in den TOP 7 größte Städten sind mit erheb- lichen Abstand am teuersten (rund 3.500 Euro/Quadratmeter), das mittlere Preisni- veau der übrigen Großstädte liegt bereits deutlich darunter (rd. 1.700 Euro/Quad- ratmeter bis rd. 2.000 Euro/Quadratme- ter). Bundesweit lag der mittlere Preis pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr 2018 bei rund 1.550 Euro. Bei den Verkäufen von Mehrfamilienhäu- sern steigt der Geldumsatz, zuletzt um ca. 10% je Jahr, weiter an. Demgegen- über stagnieren die Transaktionszahlen bei ungefähr 30.000 Verkaufsfällen im Jahr. Die mittleren Wohnflächenpreise für 1.000 Hektar. Auch die Zahl der Transakti- onen ging gegenüber 2016 um 11 Prozent auf 5.250 zurück. „Knappe und schwer bebaubare Grundstü- cke in den Städten sind ein Flaschenhals für die Ausweitung des Wohnungsneubaus“, sagte BBSR-Chef Markus Eltges. Bericht verdeutlicht die Notwenigkeit einer Politik des regionalen Ausgleichs Von der zusätzlichen Nachfrage nach Wohnraum kommt insbesondere in peri- pher gelegenen, ländlichen Gegenden fern ab der Metropolen noch nicht viel an. Viele peripher gelegene ländliche Räume kämp- fen nach wie vor mit rückläufiger Nach- frage, einem Überangebot an Wohnungen, zunehmenden Leerstand und sinkenden Immobilienpreisen. In Sachsen-Anhalt, Thü- ringen und Sachsen beispielsweise steht nach Berechnungen des mitveranstaltenden Bundesamtes für Bauwesen und Raumord- nung mehr als jede zehnte Wohnung leer. Eigenheimbauplätze kosten in Sachsen- Anhalt und Thüringen durchschnittlich 40 Euro pro Quadratmeter. Für ein gebrauchtes Ein- und Zweifamilienhaus zahlen Käufer im Landkreis Mansfeld-Südharz durchschnitt- lich 490 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, im Kyffhäuserkreis im Schnitt 410 Euro je Quadratmeter. Das eigene Haus kann hier nur noch bedingt als Altersvorsorge dienen. „Bezahlbares Wohnen schaffen wir nicht alleine durch den Blick auf die Metropo- len“, so BBSR-Chef Markus Eltges in sei- nem Statement zu den Ergebnissen der Studie. „Bezahlbares Wohnen ist eine Auf- gabe aller föderalen Ebenen – Bund, Län- dern, Kommunen. Sie betrifft zum einen das Umland der Großstädte: Wenn wir es schaffen, die Wohnstandorte in den Groß- stadtregionen durch eine bessere Infra- struktur und intelligente Mobilitätsange- bote insgesamt zu stärken, entlastet das die Wohnungsmärkte“. Zum anderen müssten die Regionen abseits der Ballungsräume gestärkt werden, durch Verbesserung in vielen Bereichen, sei es schnelleres Internet, der Anschluss an öffentliche Verkehrsmit- tel und neue Mobilitätsangebote, attrak- tive Wohnbedingungen in den Ortskernen und die Neuansiedlung von Arbeitsplätzen. Die starken Preissteigerungen in den Metro- polen, so das Fazit des Berichtes, sind sowohl der guten wirtschaftlichen Gesamt- situation als auch dem lang anhaltenden niedrigen Zins geschuldet. In den größten deutschen Städten legten die Preise beson- ders stark zu. Der Druck auf die dortigen Wohnungsmärkte bleibt hoch und das feh- lende Angebot wirkt hier weiter preistrei- bend. Es ist derzeit nicht erkennbar, dass sich diese Entwicklung abschwächt. (schra) ser lag bundesweit im Jahr 2018 bei 155 Euro, die höchsten mittleren Preise wurden in Mün- chen (3.000 Euro), Düs- seldorf (1.400 Euro) und Stuttgart (1.310 Euro) gezahlt. Wäh- rend der bundesweite Geldumsatz für Mehr- familienhausbauplätze zuletzt weiter stieg, sank die Gesamtfläche der veräußerten Grund- stücke in 2018 auf bun- desweit 880 Hektar. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es noch Quelle: AK OGA (Hrsg.): Immobilienmarktbericht Deutschland 2019 2 51-52/2019 große Mehrfamilienhäuser mit mehr als sie- ben Wohneinheiten schwanken bundes- weit von rd. 100 Euro/Quadratmeter im Landkreis Tirschenreuth (Bayern) bis hin zu 6.350 Euro Euro/Quadratmeter in der Stadt München. In der Bundeshauptstadt Berlin liegen die Preise mit gut 2.660 Euro noch weit unter den Preisen von Frankfurt a.M. (3.940 Euro) oder Hamburg (2.860 Euro). Über alle Preisniveaus sind seit 2013 Preissteigerungen zu beobachten. Die jähr- liche Preissteigerung ist dabei mit 10 Pro- zent für das höchste Preisniveau am stärks- ten, gefolgt von den mittleren Lageklassen (jährliche Steigerung: 7,6 Prozent) und den unteren Lageklassen (jährliche Steigerung: 6,9 Prozent). Insgesamt wird deutlich, dass in Regionen mit höherem Preisniveau eine wesentlich stärkere Preissteigerung fest- zustellen ist als in Regionen mit geringem oder mittlerem Preisniveau. Insgesamt steht diese Entwicklung für eine deutliche Ver- teuerung von Mehrfamilienhäusern bei gleichzeitig sinkender Rendite. Bauland für Eigenheime kostet bis zu 2.000 Euro pro Quadratmeter Kaum anders verhält es sich bei Bauland für den individuellen Wohnungsbau. Die jähr- lichen Steigerungsraten betrugen seit dem Jahr 2009 bundesweit durchschnittlich 4,7 Prozent. Die höchsten Preise bezahlten Käu- fer für ein Baugrundstück für das Eigenheim in der Stadt München (2.000 Euro pro Qua- dratmeter). Ganz anders ist die Situation im Landkreis Sonneberg in Thüringen, wo Käufer lediglich 15 Euro pro Quadratmeter zahl- ten. Im Mittel kostete ein Eigenheimbauplatz in Deutschland in 2018 135 Euro pro Quadrat- meter. Im Jahr 2013 waren es noch rund 100 Euro. Der mittlere Quadrat- meterpreis für Bauland für Mehrfamilienhäu- Wohnflächenpreise für große Mehrfamilienhäuser (auf Subkreisebene, 2018) ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Kiel Mainz Berlin Erfurt Bremen Dresden Potsdam München Hamburg Hannover Schwerin Magdeburg Stuttgart Düsseldorf Saarbrücken Wiesbaden Geometrische Grundlage:BBSR, auf Basis BKG/GeoBasis-DE Datengrundlage:AK OGA 2019 Wohnflächenpreise für große Mehrfamilienhäuser (auf Subkreisebene, 2018) Wohnflächenpreis in Euro/m² bis unter 500 500 bis unter 750 750 bis unter 1000 1000 bis unter 1250 1250 bis unter 1500 1500 bis unter 2000 2000 und mehr Abb.4-127: Wohnflächenpreise für große Mehrfamilienhäuser Wohnflächenpreise für große Mehrfamilienhäuser (auf ubkreiseb ne, 2018)

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