wohnungspolitische informationen 38/2019

BUNDESPOLITIK AUS DEN VERBÄNDEN Weiter auf Seite 4 Bundeshaushalt: Viel Geld für Städte- und Wohnraumförderung – gutes Signal für die Zukunft des Wohnens Berlin – Die Städtebauförderung wird auf einem hohen Niveau von 790 Millionen Euro verstetigt. Das haben die ersten Beratungen zum Haushaltsplan des Bundesministeriums des Innern für Bau und Heimat im Deutschen Bundestag erge- ben. Dazu kommen weitere 75 Millionen Euro für nationale Projekte des Städtebaus. Erfreulich ist auch die Ausstattung des Investitionspakts „Soziale Integration im Quartier” mit weiteren 200 Millionen Euro. „Hier kommt es aber darauf an, ob auch die Wohnungsunternehmen berechtigt sind, angesichts der aktuellen Herausforderungen in den Wohnquartie- ren diese Mittel zu nutzen”, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Die Bundesmittel für den sozialen Woh- nungsbau liegen im Jahr 2020 bei einer Milliarde Euro. Dabei ist es zu begrüßen, dass nach der erfolgten Grundgesetzände- rung überhaupt wieder Mittel vom Bund zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt wer- den können. Allerdings sind es 500 Millio- nen Euro weniger als in den letzten Jahren. „Angesichts der großen Herausforderun- gen am Wohnungsmarkt ist dies nicht aus- reichend, zumal aufgrund der gestiegenen Baukosten und der niedrigen Zinsen nur eine Zuschussförderung zielführend ist“, so Gedaschko. „Insgesamt setzt die große Koalition mit diesen Haushaltsansätzen ein wichtiges Zeichen für die Zukunft des Wohnens in Deutschland”, erklärte Gedaschko. „Die Wohnraumförderung ist in Zeiten ange- spannter Märkte und deutlich steigender Kosten für das bezahlbare Wohnen uner- lässlich. Zusätzlich ist eine Städtebauför- derung auf hohem Niveau enorm wich- tig, um lebenswerte Wohnquartiere und den dortigen sozialen Zusammenhalt zu sichern.” In diesem Zusammenhang sprach sich GdW-Präsident Gedaschko dafür aus, die Regelungen für den Stadtumbau in den neuen Bundesländern auf ganz Deutsch- land zu übertragen. „Die Erfolgsge- schichte des Stadtumbau Ost hat mit der engen Partnerschaft zwischen Wohnungs- wirtschaft und Kommunen den Schrump- fungsprozess systematisch gestaltet und mit nachhaltiger Aufwertung der Wohn- und Stadtquartiere verbunden. Dies kann Vorbildcharakter für die strukturschwa- chen und schrumpfenden Regionen in den alten Bundesländern haben und weitere Attraktivitätsverluste von Städten verhin- dern”, so Gedaschko. Er appellierte an die Politik, die Verwaltungsvereinbarung zur Städtebauförderung in diesem Sinn anzu- passen. Notwendig seien darüber hinaus Investitionshilfen für besonders belastete Wohnungsunternehmen in Ostdeutsch- land, die in Gemeinden mit Leerständen von über 10 Prozent liegen. Ferner müsse auch die Abrisspauschale auf mindestens 140 Euro pro Quadratmeter angehoben werden. (burk/schi) „Wir bauen Berlin”: Landeseigene Wohnungsbaugesellschaften zeigen sich leistungsstark – für soziales Wachstum Berlin – Berlin wächst – und die sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen wachsen kräftig mit. degewo, GESOBAU, Gewobag, HOWOGE, STADT UND LAND sowie WBM haben 2018 Rekordsummen in den Neubau investiert und so viele neue Wohnungen fertiggestellt wie nie zuvor. Darüber hinaus wirken sie deutlich mietendämpfend und sind klar sozial ausgerichtet. Über die neuesten Zahlen zu Investitionen, Neubauvorhaben und Mieten informierten die sechs Unterneh- men am 5. September 2019 auf einer Rundfahrt Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller und Stadtentwick- lungssenatorin Katrin Lompscher. Mit Ende 2018 umfasst der Wohnungsbe- stand der landeseigenen Wohnungsbau- gesellschaften rund 310.000 Wohnungen. Gegenüber 2016 – damals waren es rund 295.800 Wohnungen – ist das ein Zuwachs um 4,8 Prozent. Investitionen hoch wie nie Die sechs landeseigenen Wohnungsbau- gesellschaften investierten 2018 rund 1,4 Milliarden Euro. Das waren gut 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 882 Millionen Euro beziehungsweise 63 Prozent davon flossen in den Neubau – so viel wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung 1991. Im Vorjahresvergleich lag die Zunahme bei mehr als 33 Prozent. Über 500 Milli- onen Euro wurden darüber hinaus in die Bestände für Instandhaltung und vorran- gig energetische Modernisierung investiert. Auch im laufenden Jahr sollen die Neubau- investitionen kräftig steigen: Geplant ist ein Zuwachs um knapp 43 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Das Gesamtinvestiti- onsvolumen soll um gut 34 Prozent auf dann 1,8 Milliarden Euro klettern. Stand der Planungen ist Dezember 2018. Neubauleistungen auf Wachstumskurs Die Wohnungsbaugesellschaften bringen den Neubau weiter voran. Gemeinsames Ziel der Wohnungsbaugesellschaften und des Senats ist es, 30.000 Wohnungen bis 2021 zu bauen. Mehr und mehr werden die erzielten Fortschritte im Stadtraum sichtbar: 2018 stellten die Wohnungs- baugesellschaften mit 3.279 Wohnungen nochmals rund neun Prozent mehr Woh- nungen fertig als im Vorjahr, in dem sie bereits ihren bisherigen Fertigstellungsre- kord aus dem Jahr 1995, der bei 2.995 Wohnungen lag, eingestellt hatten. In diesem Jahr sollen es mit 5.006 geplanten Fertigstellungen nochmals fast 53 Prozent mehr sein. Stand der Zahlenangaben ist der 30. April 2019. Neun Prozent der 2018 von den sechs lan- deseigenen Wohnungsbaugesellschaften erstvermieteten Wohnungen wiesen dabei eine Wohnfläche von bis zu 40 Quadrat- metern auf, 35 Prozent zwischen 40 und 60 Quadratmetern, 41 Prozent zwischen 60 und 90 Quadratmetern und 15 Prozent von mehr als 90 Quadratmetern. 2018 haben die sechs Unternehmen den Grundstein für 5.754 neue Wohnungen gelegt. Gegenüber den Baubeginnen des Vorjahrs von 5.042 Wohnungen entsprach das einer Leistungssteigerung um über 14 Prozent. Rund 45 Prozent ihrer 2018 begonnenen Wohnungen entsteht unter Inanspruchnahme der Wohnungsbauförde- rung des Landes. Ohne Baugrundstück lag 38/2019 3

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