WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 33/2017 - page 1

Die eichrechtlichen Anforderungen sind in
Deutschland extrem streng und müssen
geändert werden, so das Fazit der Wis-
senschaftler. Das Mess- und Eichgesetz
schreibt vor, dass Kaltwasserzähler nach
sechs und Warmwasserzähler nach fünf
Jahren getauscht werden müssen. In der
Praxis werden Wohnungswasserzähler kalt
und warm oft gemeinsam nach bereits fünf
Jahren gewechselt. Durch ein Stichproben-
verfahren kann die Eichfrist für bauartglei-
che Typen bei Wohnungswasserzählern um
drei Jahre verlängert werden. Dann wer-
den die ausgebauten Zähler entsorgt. Das
ist unverhältnismäßig, so die Studie des
Hamburg Instituts: Die Gutachter haben
ermittelt, dass die gängigen Wasserzäh-
Inhalt
2 Bauprodukte:
Das hohe Schutz­
niveau von Bauprodukten und Bau-
werken in Deutschland bleibt erhalten
– das hat die Bauministerkonferenz
der Länder beschlossen.
4 Bundestagswahl 2017:
Die wi
hat die Bundestagsfraktionen zu
den brennendsten Themen der
Wohnungspolitik befragt – Teil 9
von 11 der Sonderserie zur Wahl.
6 Modulares Bauen:
Innovative
Modulbauten im baden-württem-
bergischen Winnenden haben in
diesem Jahr den Deutschen Holz-
baupreis 2017 gewonnen.
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Aktuelle Meldungen
Mittel für das Programm „Alters-
gerecht Umbauen“ ausgeschöpft
Beim
Programm
„Altersgerecht
Umbauen“ der KfW Bankengruppe
sind die Mittel ausgeschöpft. Seit dem
9. August 2017 können keine Bewilli-
gungen mehr erteilt werden. Im Bun-
deshaushalt 2018 müssten die Mittel
daher unbedingt aufgestockt werden,
um eine solche Situation zu vermei-
den, forderte Bundesbauministerin Dr.
Barbara Hendricks. Im Regierungsent-
wurf zum Haushalt 2018 sind bislang
erneut Programmmittel in Höhe von 75
Millionen Euro vorgesehen. Das Pro-
gramm „Kriminalprävention durch Ein-
bruchsicherung“ ist von dem Antrag-
stopp nicht betroffen.
(wi)
SPD-Stiftung will höhere Steuern
für Energiewende
Zur Finanzierung der hohen Energieko-
sten schlägt die Friedrich-Ebert-Stiftung
vor, die Ökostromumlage drastisch um
bis zu zwei Drittel zu senken, berichtete
die
Frankfurter Allgemeine Zeitung
am
14. August 2017. Die dadurch entste-
hende Finanzierungslücke von 16,5 Mil-
liarden Euro solle ein aus Steuergeldern
finanzierter Energiewendefonds schlie-
ßen.
(wi)
Inflationsrate leicht gestiegen
Die Verbraucherpreise in Deutschland
lagen im Juli 2017 um 1,7 Prozent
höher als im Juli 2016. Wie das Statis-
tische Bundesamt weiter mitteilte, zog
die Inflationsrate − gemessen am Ver-
braucherpreisindex – damit den zweiten
Monat in Folge leicht an.
(wi)
Ausgabe 17. August 2017
33
Studie: Unnötig häufige Zählerwechsel belasten
private und öffentliche Haushalte massiv
Berlin – Wohnungswasserzähler werden in Deutschland nach sechs beziehungs-
weise fünf Jahren ausgetauscht, obwohl sie den Verbrauch in aller Regel noch
zuverlässig messen. Private und öffentliche Haushalte könnten jährlich mehr
als 500 Millionen Euro sparen, wenn die deutschen Eichfristen – vergleichbar
denen in anderen Industrienationen – deutlich länger wären. Zu diesem Ergeb-
nis kommt eine Studie des Hamburg Instituts. Sie wurde vom Spitzenverband
der Wohnungswirtschaft GdW, dem Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen (BFW), dem Deutschen Mieterbund, Haus & Grund
Deutschland sowie dem Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) in
Auftrag gegeben.
Jährlich werden in Deutschland über acht Millionen voll funktionstüchtige Wasserzähler entsorgt.
Das ist ökonomisch und ökologisch nicht nachhaltig.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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