WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 2/2016 - page 1

Länder, Kommunen, Städte und Woh-
nungswirtschaft brauchen Planungssicher-
heit darüber, wie viele der dauerhaft in
Deutschland bleibenden Menschen wirk-
lich in ihren Orten leben werden.
Schon Ende 2015 hatten in einer Schnell-
umfrage knapp drei Viertel der befragten
GdW-Unternehmen eine Wohnortzuwei-
sung für Flüchtlinge als sinnvolles Instru-
ment erachtet. Zwar gebe es bereits heute
über eine Verwaltungsvorschrift die Mög-
lichkeit, Wohnsitze zuzuweisen, jedoch
reiche dies aus Sicht der Wohnungswirt-
schaft nicht aus. „Wir brauchen eine klare
und eindeutige gesetzliche Regelung“, so
Gedaschko. Er appellierte an die Bundes-
regierung, die Einführung von wohnortzu-
weisenden Regelungen im Rahmen eines
Bundesgesetzes zu prüfen.
Bis Ende des Jahres 2009 hat es in Deutsch-
land bereits ein sogenanntes „Wohnort-
Inhalt
2 Flüchtlingspolitik:
Der Deutsche
Städtetag fordert, die Zuwanderung
unter besonderer Berücksichtigung
des Familiennachzugs stärker zu
steuern und zu reduzieren.
3 Studie:
Wie kann man den aktuellen
Herausforderungen in hoch verdich-
teten Ballungsräumen mit den Ideen
der Gartenstadtbewegung begeg-
nen?
4 Grunderwerbsteuer:
Die Nord-
deutsche Wohnungswirtschaft
fordert, den Satz zur Erhebung in
Schleswig-Holstein nennenswert
zu senken.
Weiter auf Seite 2
Aktuelle Meldungen
Städtebund will Flüchtlinge
belohnen
Der Deutsche Städte- und Gemeinde-
bund schlägt bei der Umsetzung der
Residenzpflicht Belohnungen für Flücht-
linge vor. Das geht aus einem Sechs-
Punkte-Konzept des Spitzenverbands
hervor, die
DIE WELT
am 13. Januar
2016 berichtete. Die Vorstellungen für
ein „positives Anreizsystem“: „Erleich-
terungen beim Familiennachzug oder
Erleichterungen im Aufenthaltsrecht
könnten dazu beitragen, die Menschen
zum Bleiben zu motivieren.“
Mehr zum
Thema im Artikel links.
(wi)
Baupreise für Wohngebäude
gestiegen
Die Preise für den Neubau konventionell
gefertigter Wohngebäude in Deutsch-
land stiegen im November 2015 gegen-
über November 2014 um 1,6 Prozent.
Wie das Statistische Bundesamt weiter
mitteilte, lag der Preisanstieg im August
2015 im Jahresvergleich ebenfalls bei 1,6
Prozent. Die Preise für Instandhaltungsar-
beiten an Wohngebäuden (ohne Schön-
heitsreparaturen) nahmen gegenüber
dem Vorjahr um 2,2 Prozent zu.
(wi)
Weniger Insolvenzen
Im Oktober 2015 meldeten die deut-
schen Amtsgerichte 1.996 Unterneh-
mensinsolvenzen, das waren 6,1Prozent
weniger als im Oktober 2014, wie das
Statistische Bundesamt mitteilte. Zuletzt
hatte es im Juli 2015 einen Anstieg der
Unternehmensinsolvenzen von 3,6 Pro-
zent gegenüber dem entsprechenden
Vorjahresmonat gegeben.
(wi)
Ausgabe 14. Januar 2016
2
Wohnungswirtschaft begrüßt Überlegungen zu
Wohnsitzauflagen für Flüchtlinge
Berlin – „Wir brauchen auch außerhalb der Ballungszentren Ankerpunkte
für die Zuwanderung in Deutschland“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident
des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Der GdW begrüßt daher
die Bestrebungen der Regierungskoalition, wohnsitzzuweisende Regelungen
für anerkannte Asylbewerber einzuführen. Entsprechende zeitlich befristete
Regelungen dazu könnten die Integration der Menschen erleichtern und
gleichzeitig die Entstehung von sozialen Brennpunkten verhindern.
Wohnsitzauflagen haben zahlreiche Vorteile: Sie ermöglichen Planungssicherheit für Länder, Städte
und Kommunen, erleichtern die Integration und verhindern soziale Brennpunkte.
Foto: Tim Reckmann/pixelio.de
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