Seite 4 - WOHNUNGSPOLITISCHE_INFORMATIONEN_2012_24

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24/2012
bundespol itik
aus den verbänden
In diesem Jahr wurden drei Preise für her-
ausragende Beispiele nachhaltigen Han-
delns in Wohnungs- und Immobilienun-
ternehmen vergeben. Je ein erster Preis
wurde in den folgenden drei Kategorien
vergeben: Beschaffungsprozesse, Bewirt-
schaftungsprozesse und Finanzierungs-
prozesse.
Preisträger Kategorie „Beschaffungs-
prozesse“: LEG NRW GmbH
ImProjektbeitrag der LEG-Gruppe erkannte
die Jury eine komplexe Einkaufsstrategie
mit einer klaren Zielsetzung, die die Stra-
tegiedefizite der Vergangenheit zum Posi-
tiven verändert hat. Die dadurch erzielten
Einsparungen werden in einer sogenann-
ten „saving box“ für alle Beteiligten sicht-
bar gemacht. Bei der LEG gilt im Zuge die-
ses Projektes nunmehr das Motto „Kosten
senken – Qualität sichern“.
Preisträger Kategorie „Bewirtschaf-
tungsprozesse“: HOWOGE Woh-
nungsbaugesellschaft mbH & Berli-
ner Stadtreinigungsbetriebe AöR
Durch die Verbesserung ihrer Bewirt-
schaftungsprozesse hat die HOWOGE aus
Sicht der Jury einen großen Schritt hin zur
gewünschten Kostensenkung vollbracht.
Die Leistungsabrechnung zwischen Ver-
sorgern und Wohnungsunternehmen
wurde revisionssicher und papierlos ver-
netzt. Der Erfolg ist spektakulär und mess-
bar: Die Prozesskosteneinsparung beträgt
42 Prozent. Die Jury erkannte in dem Pro-
jektbeitrag eine Pioniertat für die zukünf-
tige Form der Leistungsabrechnung.
Preisträger Kategorie „Finanzie-
rungsprozesse“: WIRO Wohnen in
Rostock
Im Projektbeitrag der WIRO sah die Jury
eine komplexe und klar strukturierte Stra-
tegie zur Optimierung der Finanzierungs-
prozesse im Unternehmen. Sie führte zu
einem Verschuldungsabbau und einer
drastischen Verbesserung der Bonität. Der
gesamte Prozess wurde intern bewerk-
stelligt, indem Mitarbeiter vom Allroun-
der zum Spezialisten qualifiziert und die
Finanzabteilung des Unternehmens neu
strukturiert wurden.
(reh/schi)
n
Soziales Wohnen in Sachsen-Anhalt braucht verlässliche Rahmenbedingun-
gen und leistungsstarke Wohnungsunternehmen
Magdeburg – „Die kommunale und genossenschaftliche Wohnungswirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt zieht für das
Jahr 2011 eine insgesamt positive Bilanz“, erklärten die Verbandsdirektoren Jost Riecke vom Verband der Wohnungswirt-
schaft Sachsen-Anhalt (VdW) und Ronald Meißner vom Verband der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt
(VdWg) anlässlich der Vorstellung der Jahresstatistik 2011.
Fortsetzung von Seite 3
landespol itik
Kiel
– Andreas Breitner (SPD) ist am
13. Juni 2012 im Kieler Landtag zum
neuen Innenminister Schleswig-Holsteins
vereidigt worden. Wie bereits sein Vorgän-
ger Klaus Schlie (CDU) wird er im Innen-
ressort auch den Bereich Wohnungsbau
und Stadtentwicklung verantworten. Der
Diplom-Verwaltungswirt Breitner (FH) war
von 2002 bis 2012 Bürgermeister der Stadt
Rendsburg – das Amt gibt er mit seiner
Berufung zum Minister auf. Er ist seit 1985
SPD-Mitglied. Darüber hinaus ist der 45-Jäh-
rige Mitglied der Projektgruppe „Lebens-
qualität in Städten und Gemeinden“ des
SPD-Parteivorstandes in Berlin sowie
Landesvorsitzen der der Sozialdemokrati-
schen Gemeinschaft
für Kommunalpolitik
(SGK). Seit 2007 ist
Breitner stellvertre-
tender Landesvorsit-
zender der SPD
Schleswig-Holstein.
(schi)
n
Andreas Breitner ab sofort für Wohnungsbau und Stadtentwicklung in
Schleswig-Holstein zuständig
Andreas Breitner
Die 203 Wohnungsunternehmen beider
Verbände verwalten und bewirtschaften
rund 365.000 Wohnungen – das sind 57
Prozent des Gesamtmietwohnungsbestan-
des in Sachsen-Anhalt –, in denen circa
700.000 Menschen wohnen. Über 90 Pro-
zent des Gesamtwohnungsbestandes der
VdW/VdWg-Mitgliedsunternehmen sind
voll- beziehungsweise teilmodernisiert.
Nur noch rund 29.000 Wohnungen sind
unsaniert und werden im Wesentlichen in
den nächsten Jahren vom Markt genom-
men. Die Wohnungsunternehmen inves-
tierten seit 1990 rund 16 Milliarden Euro.
Seit 2005 steigen jährlich die Investitionen
und erreichten 2011 mit 449,2 Millionen
Euro den Höchststand seit 2003. Neben
der Modernisierung der Bestandswoh-
nungen ist der Neubau von Wohnungen
in zukunftsfähigen Standorten ein wichti-
ger Teil der Investitionstätigkeit. Die Woh-
nungsleerstände sind gegenüber 2010 um
2.554 Wohnungen gesunken. Bei einem
Rückbau von 3.935 Wohnungen hätte der
Rückgang des Leerstandes höher ausfallen
müssen, aber der Bevölkerungsrückgang
wirkt negativer. Ohne Wohnungsabriss
würde der Leerstand steigen. Die Leer-
standsquote bei Genossenschaften beträgt
jetzt 10,3 Prozent, bei den kommunalen
Wohnungsgesellschaften 15,4 Prozent.
Die Mietausfälle durch Leerstände sind
geringfügig gesunken und betrugen 2011
rund 113 Millionen Euro (2005: 164 Milli-
onen Euro). Die Mietschulden sind gegen-
über dem Vorjahr um 5,3 Millionen Euro
gestiegen. Mit durchschnittlich 4,47 Euro
pro Quadratmeter liegen die Wohnungs-
angebote der Wohnungsunternehmen in
einem sehr guten Preis-Leistungsverhält-
nis. Im Wesentlichen durch Modernisie-
rungsinvestitionen ist die Durchschnitts-
miete gegenüber 2010 um 1,8 Prozent
gestiegen.
(rie/mei/schi)
n
Die ausführlichen Ergebnisse der Jahres-
statistik finden Sie unter
Foto: Staatskanzlei Schleswig-Holstein