Schwerpunkt 5 Von Katharina Schmitt, Fotos Sofia Brandes Noch nie wurde so viel über Bürogestaltung gesprochen wie heute. Trotzdem ziehen viele Beschäftigte das Homeoffice vor. Das erschwert Unternehmens- identifikation und Loyalität. Denn viele Bindungsfaktoren wirken nur vor Ort. Doch auch ein „Back to Office“ könnte vieles zerstören. Lösungsversuche eines Dilemmas. Es ist keine zwei Jahre her, da überboten sich die Medien mit Fehlinformationen zur sogenannten Great Resignation: Eine große Erschöpfungswelle, so der hauptsächliche Tenor der Meldungen, habe nach den USA nun auch die Mitarbeitenden bei uns erfasst und zöge sie förmlich aus den Unternehmen – ausgebrannt und demotiviert hätten sie nun endlich die Konsequenzen gezogen und stünden einer Arbeit wie bisher nicht mehr zur Verfügung. Tatsächlich wurde bei diesen Botschaften vieles unzulässig vermischt: Ja, in den USA hatten 2021 mehr als 40 Millionen Beschäftigte ihren Job von sich aus gekündigt. Unter ihnen waren jedoch ein Großteil Ältere, die coronabedingt in den früheren Ruhestand gingen, und Jobwechsler, die dank der – ebenfalls coronabedingten – Personalausfälle vom Niedriglohnbereich in bessere Jobs wechseln konnten. Und: Ja, auch in Deutschland stieg während der ersten Coronamonate die Arbeitslosenquote. Wer damals aber von sich aus kündigte, hatte meist ähnliche Gründe wie die oben genannten Beschäftigten in den USA. Zur Verwirrung trug auch der in den deutschen Berichten immer neu wiederholte Fehler bei, den
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