Personalmagazin plus 9/2023

Praxis 43 Möglichkeit, mobil zu arbeiten, gehörte von vornherein zum Konzept. Die Präferenzen sind individuell und durch Vereinbarungen innerhalb der Teams geprägt. Mitgestaltung als Erfolgsmodell Wie bereits bei der Entwicklung des Modells für die neue Zusammenarbeit war es auch für die Gestaltung des Heimathafens ein wesentliches Erfolgskriterium, die Mitarbeitenden von Anfang an mit einzubeziehen. So bildeten ihre Bedürfnisse, Erfahrungen und Ideen die Grundlage für die neue Arbeitsumgebung. Immer wieder hat das bereichsübergreifende Umzugsteam die Zwischenstände mit allen Betroffenen geteilt, Entwürfe gezeigt und Möbel zum Testen zur Verfügung gestellt. Über ein Botschafterkonzept wurden Feedback und Wünsche der Teams zusammengetragen und in der weiteren Gestaltung berücksichtigt. Zusätzlich gab es regelmäßig Sprechstunden mit dem Betriebsrat, um individuelle Fragen zu klären. Dass es trotzdem nicht mal ein Jahr gedauert hat, bis die neuen Flächen bezugsfertig waren, ist auch auf die enge Abstimmung aller beteiligten Bereiche bei Dräger zurückzuführen. Vor allem die für die notwendigen baulichen Anpassungen verantwortliche Abteilung Corporate Real Estate war sofort bereit, für das Pilotprojekt „Heimathafen“ einen evolutionären Ansatz zu verfolgen, einzelne Lösungen immer wieder auszuprobieren und bei Bedarf anzupassen. Neben dem Real-EstateTeam und dem Betriebsrat waren auch der betriebsärztliche Dienst, die HR-Abteilung und interne Change Manager kontinuierlich in die Gestaltung der neuen Arbeitsumgebung eingebunden und haben den Veränderungsprozess eng begleitet. An erster Stelle steht das „Why?“ Überhaupt war das neue Modell für die Zusammenarbeit der Ausgangspunkt und eine wichtige Inspirationsquelle für die Gestaltung des Heimathafens. „Eine neue Arbeitsfläche zu haben, nur um der Arbeitsfläche willen, das funktioniert nicht“, so Potthoff-Koß. Zunächst müsse geklärt sein, wie die Mitarbeitenden in Zukunft zusammenarbeiten wollen und was die Teams für eine gute Zusammenarbeit benötigen. „Es braucht zunächst die Antwort auf ein ‚Why?‘ und erst danach sollte die Fläche gestaltet werden. Ich darf nicht erst die Fläche gestalten und mich dann wundern, wenn sie nicht angenommen wird.“ Von den Erfahrungen der Global IT als Pilotbereich für die neue Arbeitsumgebung werden künftig auch weitere DrägerBereiche profitieren. Nach und nach soll das neue Flächenkonzept ausgeweitet werden. Ein einfaches Copy-and-Paste wird es dabei allerdings nicht geben. Dafür sind die individuellen Bedürfnisse und Arbeitsweisen der Teams zu heterogen. Hier jeweils eine passgenaue Lösung zu finden, ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, die nur durch die enge Einbeziehung der Mitarbeitenden gelingen kann. Dass dies ein zentrales Erfolgskriterium ist, zeigt sich auch deutlich in der hohen Akzeptanz, die der Heimathafen genießt. „Selbst ehemalige Skeptiker sind von den guten Arbeitsbedingungen sehr angetan und kommen gern in den Heimathafen“, berichtet Potthoff-Koß. Für viele Kolleginnen und Kollegen sei der neue Zusammenarbeitsplatz so etwas wie ein Energie-Booster geworden. „Nach einigen Tagen im Homeoffice tanken sie durch die Begegnungen und den Austausch im Heimathafen dann wieder frische Energie“. Doch fertig ist die neue Fläche natürlich nie. „Genauso dynamisch wie unsere Zusammenarbeit wird sich auch der Heimathafen weiterentwickeln“, prognostiziert Potthoff-Koß. So wird die Global IT immer wieder überprüfen, ob die neue Fläche noch bestmöglich die gemeinsame Arbeit unterstützt und nachsteuern, wo es nötig ist. CHRISTIAN KOESTER arbeitet ebenfalls in der Global IT bei Dräger. Er hat als IT Communications Manager den Veränderungsprozess kommunikativ begleitet und unterstützt. Er arbeitet oft im Homeoffice, freut sich aber immer sehr über den Austausch und die Begegnungen im Lübecker Heimathafen. Über die Drägerwerk AG Dräger stellt Produkte der Medizin- und Sicherheitstechnik her. Damit schützt, unterstützt und rettet das Unternehmen auf der ganzen Welt das Leben von Menschen im Krankenhaus und bei Feuerwehren, Rettungsdiensten, Behörden, im Bergbau sowie in der Industrie. 1889 in Lübeck gegründet, besteht das Familienunternehmen inzwischen in fünfter Generation und hat sich zu einem globalen börsennotierten Konzern entwickelt. Dräger beschäftigt weltweit mehr als 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in über 190 Ländern der Erde vertreten.

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