Personalmagazin plus 9/2023

Arbeitswelten personalmagazin plus: Arbeitswelten 34 Fotos S. 32/33: Kinnarps, S.34: Christoph Duepper können, in der Kostenersparnis liegen. Kollewe veranschlagt die durchschnittlichen Kosten eines Arbeitsplatzes in Unternehmen mit circa 1.000 Euro pro Monat, eingerechnet sind Büromöbel, Infrastruktur, Kafffeeküche, Reinigung und Ähnliches. Demgegenüber stehen, je nach Ort, Kosten von 250 bis 450 Euro pro Arbeitsplatz im Coworking-Space – bei gleicher Ausstattung und funktionierender Infrastruktur. Unternehmen könnten, so rechnet Kollewe vor, durch die konsequente Ausnutzung der Sharing Economy erhebliche Kosten sparen, bezahlt werde ja nur nach dem Pay-per-Use-Prinzip. Im Unterschied zum klassischen Business Center, bei dem professionell ausgestattete Büros flexibel und kurzfristig angemietet werden können, bieten Coworking-Spaces zusätzliche Dienstleistungen wie beispielsweise integrierte Cafes, vor allem aber auch Flächen und Formate zum Austausch. Das entfaltet weitere Effekte, die Sierralta beschreibt: „In den meisten Coworking-Spaces herrscht ein ganz besonderer Spirit, denn hier arbeiten Menschen über Grenzen hinweg zusammen und haben oft ihre ganz eigenen und sehr innovativen Arten der Zusammenarbeit und des Lernens gefunden.“ Dies, so Sierralta, inspiriere viele Mitarbeitende, in ihren Unternehmen ähnliche Initiativen anzustoßen und das Thema Zusammenarbeit grundsätzlich neu zu denken. Sie beschreibt das Prinzip des Coworking als „wirklich gute Zusammenarbeit, um gemeinsam echte Herausforderungen zu meistern.“ Was das in der Praxis für Unternehmen bringt, zeigt das Beispiel des Grünhofs, einem nachhaltig orientierten Netzwerk in den Top-Standorten wie Berlin und Frankfurt bis zu fünf Prozent des Büromarktes und einen erheblichen Anteil an Neuvermietungen aus. Ende 2022 wurden nach einer Erhebung des Manager Magazins in Berlin 122 Coworking-Spaces gezählt, 67 in München und jeweils 59 in Hamburg und Frankfurt. Aber auch in Stuttgart, Köln, Düsseldorf oder Hannover ist das Angebot groß, Leipzig und Nürnberg ziehen nach. Was es bringt? Kostenersparnis, einen ortsunabhängigen Arbeitsmarkt, mehr Wissen Für Unternehmen bringt diese Art der Dezentralisierung der Arbeitsmöglichkeiten eine Erweiterung des Arbeitsmarktes: Sie können Mitarbeitende unabhängig von den lokalen Gegebenheiten des Unternehmenssitzes rekrutieren, Firmenumzüge ohne Personalverlust gestalten oder Beschäftigte, die aus persönlichen Gründen wegziehen, weiterhin halten. Nach den Erfahrungen von Dina Sierralta, eine der fünf Vorstandsmitglieder der German Coworking Federation, wird diese Chance immer häufiger genutzt: „Wir sehen, dass gerade Firmen an weniger attraktiven Standorten mit wenig Freizeitwert bei der schwierigen Suche nach Fachkräften dazu übergehen, ortsunabhängig zu suchen und den Mitarbeitenden die Möglichkeit einräumen, entweder aus dem Homeoffice oder aus einem Coworking-Space zu arbeiten.“ Rein kalkulatorisch mag der größte Vorteil, den Unternehmen durch die Nutzung von Coworking-Spaces erzielen Professionelle Arbeitsplatzausstattung und unterschiedliche Möglichkeiten zum Ideen- und Wissensaustausch gehören zum Konzept des Corporate-Coworking beim Grünhof in Freiburg.

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