30 Arbeitswelten personalmagazin plus: Arbeitswelten darin, in die Resilienz der Mitarbeitenden zu investieren. Hilfreich sind zum Beispiel Resilienz-Trainings, in denen Mitarbeitende ihre Handlungskompetenz entwickeln und stärken können, um Herausforderungen zielorientierter zu bewältigen. Im Rahmen solcher Workshops haben Teilnehmende die Gelegenheit, sich ihrer eigenen Resilienz bewusst zu werden, bisherige Lebenseinschnitte und Krisen zu reflektieren und hilfreiche Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Resilienzfördernde Strukturen aufbauen Dass Mitarbeitende ihre individuelle Resilienz auf- und ausbauen, reicht allerdings nicht aus. Eine Organisation muss auch resilienzfördernde Struktukommt Emmy Werner, die als „Mutter der Resilienzforschung“ gilt, in ihrer sogenannten Kauai-Studie. Weitere Forschungen, die den Fokus daraufgelegt haben, welche Schutzfaktoren gesund erhalten, kommen zu folgenden Erkenntnissen: Innere Schutzfaktoren sind: • Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in der Person selbst liegen (Freundlichkeit, Ängstlichkeit, Ausgeglichenheit) • Haltungen, Einstellungen • Glaubenssätze • Überzeugungen • Verhaltensstrategien • positive Erfahrungen, vor allem der Selbstwirksamkeit Äußere Schutzfaktoren sind: • Faktoren, die im Umfeld der Person unterstützend wirken (Familie, Arbeit, Schule, Gemeinde) • positive Rollenmodelle • die stabile Beziehung zu mindestens einer engen Bezugsperson • Freundschaften • Schulbildung • eine resilienzfördernde Umgebung, Lebens- und Arbeitskultur Wie können Unternehmen diese Erkenntnisse nutzen? Ein für Unternehmen wichtiger Fakt: Resilienz ist trainierbar! Unternehmen, die in Zukunft erfolgreich sein möchten, müssen es schaffen, ihre Mitarbeitenden motiviert und gesund zu halten. Die Handlungskompetenz kann zum Beispiel in Resilienz-Workshops entwickelt und gestärkt werden, um gemeinsam die Unternehmensziele zu erreichen und Herausforderungen sowie Stresssituationen zielorientierter zu bewältigen. Individuelle Resilienz fördern Da Resilienz trainierbar ist, unabhängig vom Alter, sollten Unternehmen diese Erkenntnis unbedingt nutzen. Dreh- und Angelpunkt in Unternehmen sind die Menschen, die im optimalen Fall das Unternehmen innovativ und erfolgreich machen. Es liegen große Chancen ren bieten, damit Resilienz auch in der Gänze der Organisation gelebt werden kann. Relevant sind: Wertschätzung, Vertrauen, Freiräume, gute Kommunikation, menschliche Ansprache, Investitionen in Netzwerke und Kommunikation, Transparenz, Leitbilder, Werte sowie Fehler- und Lernkultur. Rolle der Führungskräfte erkennen Führungskräfte spielen in diesem Kontext eine wesentliche Rolle. Sie sind Vorbilder mit ihren persönlichen Werten und ihrer Haltung. Sie tragen maßgeblich zu resilienzfördernden Strukturen bei und nehmen eine zentrale Rolle ein, wenn es um das psychische Wohlergehen der Beschäftigten geht. Mitarbeitende bleiben eher gesund, wenn sie ihre Arbeitssituation als verstehbar, So trägt die Gestaltung des Arbeitsortes zur Resilienz bei 1. Bindung fördern Zum Beispiel: Kochmöglichkeiten im Gebäude nach Feierabend; Raummodule für Gemeinschaftserlebnisse. 2. Gesundheit fördern Zum Beispiel: Erholungsmöglichkeiten; Sportangebote; gesunde Verpflegung; Achtsamkeitstrainings; ergonomische Möblierung; Elemente, die die Bewegung fördern. 3. Wohlbefinden fördern Zum Beispiel: Integration von Grünflächen; gute Luftqualität und Akustik; ansprechende Materialien, Oberflächen und Farben; Rückzugsmöglichkeiten; Erholungs- und Pausenmöglichkeiten; Raum für störungsfreies Arbeiten. 4. Services bieten Zum Beispiel: gastronomische Verpflegung, Paketservicestellen, Reinigungen und Einkaufsservice. 5. Sinnhaftigkeit leben und visualisieren Nachhaltige und umweltschonende Konzepte; Sinnhaftigkeit der Arbeit; Transparenz über den eigenen wie gemeinsamen Beitrag am großen Ganzen auf Visualisierungsflächen und Darstellungstools aufzeigen, um Feedback und Rückversicherung für das eigene Tun abzuholen.
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