Personalmagazin plus 9/2023

29 Trends Von Zuzana Blazek Stapelkrise oder Clusterfuck – Begriffe, die immer öfter zu lesen sind und beschreiben sollen, in welcher Situation wir uns zurzeit befinden. Hört sich nicht gut an. Währenddessen die Klimakrise fortwährend droht, sind wir von der Pandemie nahtlos in die Ukraine-Krise übergegangen. Und das in einer rasenden Geschwindigkeit, ohne dass man sagen könnte, zumindest eine Krise wäre vorbei. Langsam wird klar: Die Normalität, wie wir sie kennen, kommt nicht zurück. Wir leben in einer Zeit ständiger Veränderungen und sind mit starken Emotionen und Herausforderungen konfrontiert, mit denen viele schwer umgehen können. Das gilt auch für unseren Arbeitsalltag: Dieser hat sich schon vor Corona mit zunehmender Geschwindigkeit gewandelt, in den letzten Jahren aber nochmal den Turbo eingelegt. Aktuell befindet sich die Arbeitswelt in einer Findungsphase, in der wir noch nicht wissen, wo es genau hingeht – eine weitere Unsicherheit für die Menschen. An dieser Stelle kommt nun endlich die gute Nachricht: Menschen müssen all dem nicht hilflos ausgeliefert sein, daran Multiple Krisen und permanente Unsicherheit prägen unsere (Arbeits-)Welt, und das wird auch in Zukunft so bleiben. Unternehmen sollten deshalb die Resilienz ihrer Mitarbeitenden aktiv fördern – auf individueller Ebene, aber auch indem sie resilienzfördernde Strukturen und Arbeitsumgebungen schaffen. Resilienz am Arbeitsplatz verbittern und handlungsunfähig werden. Es ist möglich, seine Fähigkeit zu trainieren, mit Krisen wirkungsvoll umzugehen und sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Man nennt dies Resilienz. Was ist Resilienz? Resilienz bezeichnet die innere Widerstandskraft, um aus kritischen Lebensphasen das Beste zu machen. Resiliente Personen sind in der Lage, sich von einer schwierigen Situation erst zu distanzieren, indem sie quasi einen Schritt zurück machen und das Ganze mit etwas Abstand analysieren, um die Erkenntnisse dann positiv für sich zu nutzen. Dies gelingt ihnen, indem sie auf ihre inneren Ressourcen zurückgreifen – wie beispielsweise auf ihre Beziehungsfähigkeit, Selbstakzeptanz, Kreativität, ihren Mut, ihr Vertrauen oder ihren Humor. Man kann sagen: wer resilient ist, kann situationselastisch reagieren. Eine wesentliche Fähigkeit, um gut mit Krisen und Schwierigkeiten umzugehen. Denn unsere (Arbeits-)Welt bringt neue Anforderungen und neuartige Formen der Belastung mit sich. Häufige Veränderungen, Komplexität, Zeitdruck und ständige Erreichbarkeit sind unser Alltag geworden. Dies stellt Menschen vor Herausforderungen, mit denen nicht jeder gleich gut umgehen kann. Belastungen und Krisen können große Auswirkungen auf das menschliche Wohlergehen haben. Im Arbeitskontext hat das dann nicht nur Folgen für die Leistungsfähigkeit des Mitarbeitenden, sondern letztlich auch für die Stimmung im Team sowie für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Die Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden, deren psychische Widerstandsfähigkeit, ist also für Unternehmen unabdingbar. Erkenntnisse der Resilienzforschung Wirft man einen Blick auf die Ergebnisse der Resilienzforschung, wird deutlich, dass vor allem ein Faktor eine große Rolle für die psychische Widerstandsfähigkeit spielt: „Der allergrößte Schutz im Leben ist Bindung“. Zu diesem Schluss

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