Personalmagazin plus 9/2023

22 Arbeitswelten personalmagazin plus: Arbeitswelten CHRISTOPH MAGNUSSEN ist Gründer und CEO der New-Work-Beratung Blackboat, die Unternehmen holistisch bei der Einführung von technologischen, kulturellen und räumlichen Lösungen berät, um die Zusammenarbeit in Unternehmen nachhaltig zu stärken. Magnussen ist Co-Host des Podcasts „On The Way To New Work”. Mind the gap: Diversität und Inklusion, aber richtig Die grundlegende Haltung von jungen Generationen (Millennials, Gen Y und Gen Z): Arbeit ist nicht alles. Für einige Ältere ist diese neue Selbstverständlichkeit befremdlich, was zu Konflikten führen kann. Gegenseitiges Verständnis dagegen entsteht, wenn alle ihre jeweiligen Bedürfnisse und Bedenken äußern können. Dass Diversität und Inklusion noch Trends sind und keine Selbstverständlichkeit, daran sollte dringend etwas geändert werden. Schließlich gilt – das dürfte im Jahr 2023 eigentlich allen klar sein –, dass Diversität zu besseren Ergebnissen führt. So auch Altersdiversität. Teams, die sich aus Mitarbeitenden unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammensetzen, können produktiver sein als Teams, die nur aus Mitarbeitenden gleichen Alters bestehen. Schließlich sorgen mehr Perspektiven dafür, einem Problem mit möglichst vielen Hypothesen zur Lösung zu begegnen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass sie eine inklusive Arbeitsumgebung schaffen, in der alle Mitarbeitenden unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnizität, sexueller Orientierung oder Behinderung gleich behandelt werden. Dies erfordert eine gezielte Anpassung der Kommunikationswege und Arbeitsstrukturen, die ein integratives Miteinander ermöglichen. Unternehmen müssen in der Lage sein, sich an die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden anzupassen und eine flexible Arbeitsumgebung zu schaffen, die es ermöglicht, Potenziale als Mensch – im Sinne der Summe beruflicher und privater Tätigkeiten – voll auszuschöpfen. Es braucht eine Kultur der Offenheit, vorgelebt durch die Führungskräfte. Künstliche Intelligenz verändert (Zusammen-) Arbeit Ein Text über Trends der Zusammenarbeit, der ohne das Schlagwort „Künstliche Intelligenz (KI)“ auskommt? Unmöglich. Denn zweifellos wird KI Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von Menschen haben. KI kann viele Arbeitsprozesse – Entscheidungsfindung, Kommunikation, Informationsaustausch, Kreation, … – automatisieren, was zu einer Veränderung der Arbeitsanforderungen und damit auch der Zusammenarbeit führen wird. Darüber hinaus können KI-basierte Tools auch dazu beitragen, dass Menschen unabhängiger voneinander arbeiten können, da sie auf Ressourcen zugreifen können, die von KI-Systemen bereitgestellt werden. So steigt die Autonomie des Einzelnen – und Zusammenarbeit mit anderen Menschen rückt in den Hintergrund. Umso wichtiger ist es dann, die Kommunikationskultur im Unternehmen im Griff zu haben. Unternehmen sollten aber definitiv jetzt, sofort und unverzüglich damit beginnen, die Möglichkeiten zur Optimierung von Zusammenarbeit dank KI zu ergründen. Denn KI kann schon heute viele repetitive und sogar kreative Aufgaben übernehmen. Da bleibt mehr Zeit für andere Dinge.

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