Personalmagazin: Was macht die Generation Z aus? Laura Bornmann: Der Generation Z wird zugeschrieben, dass sie digitalaffin, äußerst sinnstrebend und so gut ausgebildet ist wie keine andere Generation zuvor. Dass die jungen Menschen sehr digitalaffin sind, heißt nicht unbedingt, dass sie auch digitalkompetent sind. Nur bedienen sie Technologien als die ersten Digital Natives viel intuitiver. Und sie unterscheiden nicht mehr zwischen virtueller und realer Welt, was ältere Generationen kaum nachempfinden können. Für junge Menschen macht es keinen Unterschied mehr, ob sie sich persönlich sehen oder digital kommunizieren. Außerdem wird mit ihnen ein großes Umwelt- sowie Gesundheitsbewusstsein assoziiert, und auch das Thema Diversity ist ihnen wichtig. Treffen diese Merkmale auf die Mehrheit der GenZ zu? Wie bei anderen Generationenzuschreibungen auch, handelt es sich hier genauso um eine Verallgemeinerung, denn jeder Mensch ist anders. Statistisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit lediglich größer, dass eines der besprochenen Merkmale in der Generation Z vorkommt als in anderen Generationen. Und natürlich gibt es gesellschaftliche Einflüsse, die eine Generation prägen. Die Generation Z steht unter dem tiefen Interview Frank Schabel „ Die neue Arbeitswelt stellt den Menschen in den Fokus“ Der Generation Z wird häufig nachgesagt, sie sei wenig leistungsbereit, gleichzeitig aber sehr anspruchsvoll, was ihren Job angeht. Welche Rahmenbedingungen brauchen diese jungen Menschen, damit sie gerne arbeiten und „Lust auf Leistung“ haben? Eindruck der Umwelt- und Klimakrise, sie ist eine Krisengeneration. Da sie noch länger auf unserer Welt bleiben, sehen sie die Umweltschäden mit einem anderen Blick als ältere Menschen. Aber bei allen Generationenunterschieden: Die Bedürfnisse junger Menschen sind in meinen Augen grundsätzliche menschliche Bedürfnisse. Der Unterschied zu früheren Zeiten ist, dass sie die Generation Z zum ersten Mal einfordert. Woran liegt das? Mit dem Mangel an Arbeitnehmern sinkt die Macht der Arbeitgeber, Arbeitnehmer können heute viel mehr einfordern. Ihr Wunsch nach Selbstverwirklichung ist zudem an unser hohes Wohlstandsniveau gekoppelt. Junge Menschen arbeiten nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern hinterfragen, wofür sie ihren Job machen. Ist das nicht zu groß gedacht? Nein. Ich bin überzeugt, dass junge Menschen in der Welt einen Unterschied machen wollen, dass sie sich einbringen wollen und dass jeder ein Talent hat. Derzeit verschenken wir dieses Potenzial leider viel zu oft. Viele können ihre Stärken kaum einbringen, entwickeln so keine Leidenschaft für ihre Aufgaben und machen nur Job nach Vorschrift. Oft wird der Arbeitswelten 10 personalmagazin plus: Arbeitswelten Foto: Farina Deutschmann Photography
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