Personalmagazin plus 8/2023

Von Gero Hesse Nicht immer bringt HR-Software die gewünschten Effekte, nicht immer werden die Lösungen genutzt. Am Beispiel einer Softwareeinführung im eigenen Unternehmen zeigt der Autor auf, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Software gern und richtig angewendet wird. So schafft HR-Tech den Einzug ins Unternehmen Für viele unternehmerische Fragestellungen gibt es heute bereits HRTech-Lösungen – von Recruiting, über Administration bis Retention samt dazugehöriger Themen wie Health, Benefits, Feedback und Education. Und jeden Tag kommen neue Lösungen auf den Markt, allein in der DACH-Region sprechen wir hier bereits von mehr als 400 – Tendenz steigend. Die Personalarbeit wird durch ihren Einsatz einfacher, schneller und transparenter – davon profitieren nicht nur Personalverantwortliche, sondern mittelbar auch die Mitarbeitenden. Bei der Fülle an Angeboten ist es nicht einfach, die richtige Lösung für das Unternehmen zu wählen. Oft gilt zudem: Sie ist nur so gut, wie sie genutzt wird. Sie kann nur das Gewünschte leisten, wenn sie von allen Beteiligten richtig genutzt wird. Andernfalls besteht die große Gefahr von „Sunk Costs“. Doch die Auswirkungen einer solchen Fehlentscheidung gehen über das Monetäre hinaus, beispielsweise können auf Seiten der Mitarbeitenden mit neuen HR-Tech-Lösungen Erwartungshaltungen entstehen, die unter Umständen nicht erfüllt werden. Ein solches Frustpotenzial gilt es zu vermeiden. Entsprechend müssen Unternehmen sich die Frage stellen, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit HRTech in der Organisation wirklich und richtig genutzt wird. Warum die Unternehmenskultur messen? Die Frage nach den nötigen Voraussetzungen wird an einem konkreten Beispiel – der Einführung der HR-Tech-Lösung Officevibe bei Embrace – erläutert. Wie eingangs erwähnt, müssen Unternehmen sich zunächst fragen: Welches Problem möchte ich mit dem Tool lösen? Beim Beispiel von Embrace stand zudem die Frage im Vordergrund: Warum ist es nötig, die Unternehmenskultur zu messen? Die Entwicklungen rund um Demografie, Digitalisierung und Wertewandel ebenso wie Phänomene wie „Quiet Quitting“ führen dazu, dass dem Thema Mitarbeiterbindung eine immer größere Bedeutung zukommt. Denn eine hohe Fluktuation – in Deutschland liegt diese derzeit über alle Branchen hinweg bei rund 30 Prozent – wird aufgrund der immer größer werdenden Recruiting-Herausforderungen zu einem kritischen Thema. 30 HR-Software personalmagazin plus: HR-Software 2023

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