Personalmagazin plus 8/2023

Von Daniela Furkel Recruiting-Software kann dabei helfen, Zielgruppen zu erstellen, Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, Stellenanzeigen textlich zu verbessern oder Daten zur Entscheidungsfindung aufzubereiten. Wo der Softwareeinsatz noch ausbaufähig ist und wann KI sinnvoll eingesetzt wird – ein Überblick. Tools, die das Recruiter-Leben erleichtern Software spielt heute eine entscheidende Rolle im Recruiting. „Denn Recruiterinnen und Recruiter müssen immer mehr Aufgaben gleichzeitig ausüben: Sie managen die Social-Media-Aktivitäten, analysieren Daten, texten Stellenanzeigen oder Jobtitel. Das ist vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen der Fall. Normalerweise fehlt dazu aber die entsprechende Erfahrung oder Ausbildung“, sagt Florian Grösch, Senior Expert Recruiting Solutions bei HR Monkeys. Sein Fazit lautet daher: Tools können das Recruiter- Leben wesentlich erleichtern. Ähnlich sieht das auch Dr. Wolfgang Brickwedde, Director von ICR, Institute for Competitive Recruiting: „Gerade beim Finden, Auswählen und Gewinnen von Menschen ist Technologie heutzutage kaum mehr wegzudenken. Ein Großteil der Arbeitgeber nutzt als Basis ein Bewerbermanagementsystem. Aber es gibt noch weitere Recruiting-Tools, die helfen können.“ Diese reichen von Chatbots bis zu Tools für automatisierte Jobinterviews passive Kandidatinnen und Kandidaten zu erreichen. Sondern es braucht auch einen durchgängigen und einfachen Bewerbungsprozess. „Unternehmen müssen kandidatenzentriert denken. Eine Candidate Platform ermöglicht einen solchen durchgängigen Prozess ohne mehrfache Dateneingabe mit einer zentralen Bewerbungsübersicht“, sagt sie. „Mit einer direkten Verknüpfung in das Bewerbermanagementsystem des Unternehmens ergibt sich somit eine Win-win-Situation für beide Seiten.“ Außerdem nutze jeder solche Plattformen im Alltag – im E-Commerce, bei Reisebuchungen, Dating oder Bankgeschäften. Aus Sicht von Florian Grösch haben Tools, die auf KI basieren, das Recruiting in jüngster Zeit besonders stark voran gebracht. „Die Möglichkeit etwa, Recruiting-Kampagnen automatisiert auszusteuern und so Budgets optimal einsetzen zu können, macht die Tatsache, dass Recruiting immer teurer wird, erträglicher“, sagt er und ergänzt: „Zielgruppenauswahl (siehe Kasten). Laut Wolfgang Brickwedde haben diese Tools das Potenzial den Recruitingprozess zu optimieren, indem sie Effizienz, Geschwindigkeit und Genauigkeit verbessern. Aber er gibt auch zu bedenken, dass Technologie nicht allein den Erfolg im Recruiting ausmacht. „Persönliche Interaktion und menschliches Urteil sind immer noch wesentliche Elemente im Recruitingprozess“, sagt er. Technologische Meilensteine Auch die Stellensuchenden wünschen sich eine gut funktionierende Technik, mit der sie sich über Jobs informieren und bewerben können. Als wichtigste Änderung im Recruiting sieht Sophie Wilson, Team Lead Inside Sales bei Hokify, deshalb das Thema Mobile an. Aus ihrer Erfahrung kommt es nicht nur darauf an, die eigene Karriereseite mobil optimiert zu gestalten, Active Sourcing zu betreiben, Social Media zu nutzen, um einerseits die Arbeitgebermarke zu stärken und andererseits 26 HR-Software personalmagazin plus: HR-Software 2023

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