Personalmagazin plus 4/2023

Trends im Recruiting personalmagazin plus: Trends im Recruiting 6 teressieren und im Idealfall zu bewerben. Doch die Bewerbung stellt nur einen Zwischenschritt dar. Entscheidend ist, dass sich die Kandidatinnen oder Kandidaten dem vorgesehenen Auswahlverfahren stellen. Die Bereitschaft, an einem Auswahlprozess teilzunehmen, mag zunächst als eine reine Formsache angesehen werden, aber das entspricht auf dem aktuellen Arbeitsmarkt nicht mehr der Realität. Das belegt die wachsende Anzahl an „Rückziehern“ in dieser Frühphase der Rekrutierung. Je attraktiver Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Zielposition einstufen, desto eher sind sie bereit, sich auf ein Selektionsverfahren einzulassen. Im Gegenzug nimmt ihre Bereitschaft, viel Zeit in Auswahlprozesse zu investieren, ab, je besser sie ihre Stellung am Arbeitsmarkt wahrnehmen. Auch die Akzeptanz der eingesetzten Selektionsmethoden spielt eine Rolle. Die Analyse der Bewerbungsunterlagen und Interviews stehen höher im Kurs als Tests. Der konkrete Ablauf der Auswahlverfahren ist ebenfalls wichtig: Schnelligkeit, Transparenz und der persönliche Umgang mit den Bewerbenden. Bieten die digitalisierten Optionen hier Chancen? Oder sind damit vor allem Risiken verbunden? Wo Recruiting beginnt und endet Bevor man sich mit der IT-unterstützten Optimierung der Personalgewinnung befasst, sollte man sich zuerst bewusst machen, wo der Recruitingprozess beginnt. Streng genommen startet er dann, wenn ein Arbeitgeber den ersten Kontakt zu potenziellen Mitarbeitenden hat. Das kann an Schulen oder Hochschulen sein oder dann, wenn eine mögliche Bewerberin oder ein Bewerber erstmals in den Medien mit einem Unternehmen in Berührung kommt. Hier kann für erste Präferenzen gesorgt werden. Hier können auch initiale Kontakte geknüpft werden. Wurden früher nach guten Gesprächen Visitenkarten verteilt und E-Mail-Adressen ausgetauscht, verlinkt man sich jetzt in Linkedin und Xing. Lange hieß es, Arbeitgeber sollten anstreben, so früh wie möglich Talente persönlich kennenzulernen und mit ihnen einen Kontakt aufzubauen, um diesen dann zu pflegen. Inzwischen häufen sich aber die Stimmen, die von solch einem Vorgehen nicht mehr überzeugt sind. Die Begründung lautet: Arbeitskräfte, die um ihre Stärken wissen, seien wenig gewillt, sich früh festzulegen. Um diese Personen erfolgversprechend zu rekrutieren, empfehle es sich, erst dann auf sie zuzugehen, wenn sie sich zum Beispiel auf der Zielgeraden eines Studiums befinden, also wirklich bindungswillig oder veränderungsbereit sind. Die Kunst für die Arbeitgeber besteht darin, dank eines gewissen Bekanntheitsgrads zunächst zu den als relevant angesehenen Adressen zu gehören. Zum richtigen Zeitpunkt gilt es dann am richtigen Ort zu sein, um die Talente für sich zu gewinnen. Kann dieser Ort ein digitaler sein? Klar ist inzwischen auch: Ein unterschriebener Arbeitsvertrag ist erst die halbe Miete. Die Konkurrenz schläft nicht. Nicht selten erhalten die wechselwilligen Personen in den Wochen vor dem Einstieg beim neuen Arbeitgeber noch Jobangebote aus parallel laufenden Bewerbungsverfahren. Kündigungen vor dem ersten Arbeitstag und in der Probezeit sind keine Seltenheit. Um die Gefahr des Abspringens zu verringern, sind die Arbeitgeber gefordert, innerhalb eines Pre-Onboardings den stetigen Austausch zu pflegen. Wo digitale Tools unterstützen Um Arbeitskräften eine einfache Bewerbung zu ermöglichen, setzen die meisten Unternehmen auf IT-Systeme. Wer noch Bewerbungen per E-Mail oder gar auf dem Postweg wünscht, hat in vielen Berufsfeldern deutlich geringere Chancen im Wettstreit um Talente. Möglichst schlanke, wenig zeitraubende Prozessschritte werden erwartet. Im Idealfall sollte eine OneClick-Bewerbung möglich sein. Dies setzt allerdings voraus, dass die sich Bewerbenden einen möglichst einfachen Zugang zu den erforderlichen IT-Systemen haben. • Bewerbungseingang • Bewerbungsmanagement • Mobile Bewerbungsoption • Verlinkung Linkedin/Xing • Unterstützung von Mitarbeiterempfehlungen Akzeptanzbedingte Empfehlungen zur Digitalisierung • Videogestütztes Jobinterview (Erstgespräch) • One-Click-Bewerbungen • Whatsapp & Co. • Persönliche Ansprechpartner ersetzen • Videobewerbungen • Interviews mit Chatbot • Künstliche Intelligenz • Finale Auswahlentscheidungen machen überlegenswert nicht machen

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