Aufgrund des Fachkräftemangels können viele Unternehmen wichtige Schlüsselpositionen nicht besetzen. Mit Jobsharing können Unternehmen eine neue Bewerberzielgruppe erschließen und das Potenzial von Teilzeitkräften auch auf Führungspositionen nutzen. Eine neue Recruiting-Plattform macht es leichter, passende Jobsharing-Tandems zu finden. Von Melanie Rößler Viele Unternehmen suchen derzeit händeringend nach Personal. Gleichzeitig schlummert vielerorts ungenutztes Potenzial. Einer aktuellen Studie von Accenture zufolge gibt es allein in Deutschland 15,4 Millionen potenziell verfügbare, aber „übersehene“ Arbeitskräfte. Darunter unter anderem Teilzeitkräfte, die eine Tätigkeit ausüben, für die sie eigentlich überqualifiziert sind. Teilzeitkräfte, die Führungspositionen oder anspruchsvolle Spezialistenjobs übernehmen könnten, wenn „Teilzeit“ dafür kein Hindernis wäre. Eine mögliche Lösung heißt Jobsharing. Das Modell, bei dem sich zwei Arbeitnehmende eine Vollzeitstelle teilen, ist in den vergangenen Jahren beliebter geworden, fristet aber immer noch ein Nischendasein. Schätzungsweise ein Fünftel aller Unternehmen in Deutschland bietet prinzipiell Jobsharing an. Die meisten aber nur für einzelne, ausgewählte Stellen – und oft nur, wenn es sich intern „zufällig ergibt“, also zwei bereits bestehende Mitarbeitende den Wunsch äußern, gemeinsam eine FührungsposiPlattform? „Wir wollen, dass Jobsharing keine Einzellösung bleibt, sondern, dass das Modell für Unternehmen skalierbar wird“, so Franken. Und Christen ergänzt: „Als wir The Jobsharing Hub gegründet haben, waren die Unternehmen noch nicht so weit. Das Thema musste überhaupt erst mal auf die Agenda. Aber jetzt ist die Zeit reif, Jobsharing ins Recruiting zu integrieren“, sind die zweifachen Gründer überzeugt. Jobsharing als strategisches Instrument Eine Reihe namhafter Unternehmen sind bereits als Pilotkunden an Bord, darunter Kellogg Deutschland, Dräger, Voith sowie die VW-Tochter Cariad. Alle haben bereits – durchweg positive – Erfahrungen mit Jobsharing gemacht. Beim Technologiekonzern Voith arbeiten derzeit sieben aktive Tandems. „Unser erstes Tandem hatten wir sogar innerhalb von HR“, berichtet Elisa WangRührnößl, Head of Employer Branding und D&I bei Voith. „Zwei Kolleginnen tion zu übernehmen. Das Modell ganz selbstverständlich ins Recruiting aufzunehmen, das heißt, offene Vollzeitstellen mit Jobsharing-Option auszuschreiben, ist derzeit noch die Ausnahme – zu aufwendig die externe Suche nach einem geeigneten, zueinander passenden Tandem. Neue Recruiting- und Matching-Plattform Die neue Recruiting- und MatchingPlattform „Pair to Share”, die Anfang März in die Betaphase startet, will hier Abhilfe schaffen. „Wir wollen unkompliziert die Flexibilisierung und Besetzung von Vollzeitpositionen mit Tandems ermöglichen“, erklärt das Gründer-Duo Svenja Christen und Yannic Franken seine Mission. Christen und Franken haben bereits vor sechs Jahren zusammen „The Jobsharing Hub“ gegründet, ein auf Jobsharing spezialisiertes Beratungsunternehmen, mit dem sie mittlerweile über 60 Unternehmen und mehr als 130 Tandems begleitet haben. Und jetzt also eine Jobsharing-RecruitingDas passende Tandem finden 24 Trends im Recruiting personalmagazin plus: Trends im Recruiting
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