Personalmagazin plus 4/2023

schiedliche Ressourcen und Voraussetzungen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass es Mitarbeitende mit einem grünen Mindset gibt. Ich möchte nochmals betonen: Wenn im Unternehmen ein Nachhaltigkeitsbeauftragter Listen macht und Tipps gibt, bringt das gar nichts, wenn nicht in der Abteilung Menschen sind, die sich vornehmen, Dinge zu verändern, Prozesse zu optimieren und über die Abteilungen hinweg zu diskutieren. Das können wir mit Green Recruiting erreichen, indem wir ein solches Mindset in die Unternehmen hineinbringen. Findet sich ein solches grünesMindset nicht auch schon bei den bestehenden Mitarbeitenden im Unternehmen? und im Recruiting zunächst Zahlen zu erheben, damit man weiß, worüber man gerade spricht, und von diesen Zahlen ausgehend jedes Jahr zehn oder 15 Prozent besser werden. Nochmals zu den Recruitingprozessen: Videointerviews sind auch nicht unbedingt klimaneutral. Genau. Deswegen gilt es, Zahlen zu erheben und die aktuellen Entwicklungen zu beobachten. Zum Beispiel gibt es mittlerweile Anbieter für Videokonferenzen, die mit grünem Strom arbeiten. Aber wir als Initiative sehen unsere Aufgabe nicht darin, bei der Nachhaltigkeitsberechnung zu helfen. Das muss jede Abteilung für sich herausfinden. Jede hat unterDas findet man durchaus auch innerhalb der Belegschaften. Aber unsere Erfahrung ist, dass sich Engagement für Nachhaltigkeit besonders stark entwickelt, wenn das Unternehmen neue Mitarbeitende gewinnt, die es schätzen, dass sie Teil der Veränderung sein können. Sie bewirken in der Abteilung eine neue Energie – für einen größeren Sprung zur Veränderung. Wie können sich Unternehmen in Ihrer Initiative einbringen? 2022 gab es verschiedene Sitzungen und Arbeitskreise, in denen wir zum Beispiel auch die bereits erwähnte Befragung durchgeführt oder Personas erstellt haben, um die Future Talents besser zu verstehen. Dabei haben sich verschiedene Unternehmen eingebracht. In diesem Jahr wird es vor allem darum gehen, einen Piloten mit Unternehmen durchzuführen, die bereit für eine Analyse sind: Wo stehen wir? Wie können wir das transparent darstellen? Das wollen wir mit Pilotfirmen gemeinsam erarbeiten und testen. Wie kann ein Ergebnis aussehen? Wir wollen einen Fragenkatalog entwickeln, den die Unternehmen als SelfAssessment ausfüllen können, um für sich Dinge zu erarbeiten und transparent darzustellen. Die Ergebnisse sollen strukturiert dargestellt werden, damit sie für Interessenten vergleichbar werden. Vorstellbar wäre auch eine Zertifizierung. So würde es eine Möglichkeit geben, der Zielgruppe zu erläutern, was sich hinter den Angaben verbirgt. Sie kommen auf eine Plattform, können sich einlesen und verstehen besser, was die Unternehmen vorhaben und welche Rolle sie einnehmen können. Ob das mit konkreten Jobangeboten verbunden wird, müssen wir sehen. Vielleicht verweisen wir auch auf bestehende Jobplattformen. Lutz Leichsenring ist Mitgründer des RecruitainmentSpezialisten Young Targets und hat gemeinsam mit Gleichgesinnten die „Green Recruiting Initiative“ ins Leben gerufen. Sie wollen Unternehmen dazu befähigen, Talente mit grünem Mindset zu gewinnen, damit ein sozial-ökologischer Wandel gelingt. 19 Green Recruiting

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