Personalmagazin plus 8/2022

Employee Experience 21 nahmen ableiten, die nichts mit den eigentlichen Baustellen in Ihrem Unternehmen zu tun haben. Die folgenden Empfehlungen können Ihnen helfen, Ihren Start ins EXM sorgfältig anzugehen. Empfehlungen: Machen Sie sich ausreichend Gedanken zum WHY Ihres EX-Vorhabens. Am erfolgversprechendsten ist es, wenn Sie versuchen, ein konkretes Business-Problem in Ihrer Organisation besser zu verstehen und daraus neue Lösungsansätze zu entwickeln. Wie Customer Experience sollte sich EX am Ende auch am Erfolg des Business messen lassen. Das WHY bildet die Basis für das WHAT Ihres EX-Vorhabens: welche Erfahrungen von Mitarbeitenden man messen möchte. Machen Sie sich darüber Gedanken, bei welchen Erfahrungen Sie Probleme vermuten, und tun Sie dies nicht aus dem EX-Elfenbeinturm heraus. Stattdessen empfehlen wir, entscheidende und betroffene Stakeholder mit einzubeziehen, um einen klaren Bedarf bezüglich der gewünschten EX-Lösung formulieren zu können. Ist in Ihrem Unternehmen beispielsweise die Führungskultur oder die Work-Life-Balance ein zentrales Thema, dann sollte vielleicht hier ein besonderer Fokus gelegt werden. Zusammen mit den eigentlichen Kundinnen und Kunden des EXM, den Managern und Mitarbeitenden, lässt es sich gut ermitteln, auf welche konkreten Erfahrungen es sowohl allgemein (im Falle des Employee Listening) als auch in bestimmten Phasen oder Momenten des Mitarbeiterlebenszyklus ankommt. Noch besser geht es, wenn man bei der Beantwortung dieser Fragen zusätzlich auf Expertenwissen und bestehende wissenschaftliche Literatur aufsetzen kann, um im Nachhinein offensichtliche Blind Spots zu vermeiden. Erst wenn Ihr WHY mente im Arbeitsleben seiner Mitarbeitenden vermasseln. Die Sales Story klingt gut, dennoch ist die empirische Evidenz für solche Schlüsselmomente im Arbeitsleben eher als schwach einzustufen, unter anderem wegen der häufig begrenzten Mess- und Vergleichbarkeit verschiedener Momente mit anderen Faktoren des Arbeitsalltags. Hier wollen wir ansetzen. Dieser Beitrag soll aufzeigen: EXManagement ist kein Selbstläufer. Richtig aufgebaut kann es aber durchaus ein vielversprechender Ansatz sein. Aus einer kritischen Betrachtung heraus zeigen wir typische Probleme bei der Umsetzung sowie mögliche Lösungswege für ein erfolgreiches EXM auf. Problem 1: Zu schnell in den Lösungsmodus übergehen EX-Ansätze und Befragungslösungen werden überall angeboten. Es kann da verlockend sein, schnell eine von (vermeintlichen) Experten ausgearbeitete (einfache) Lösung einzukaufen und an das Thema EX einen Haken zu machen. Aber egal ob Buy- oder Build-Entscheidung, Unternehmen sollten nicht zu schnell in den Lösungsmodus übergehen. Das birgt die Gefahr, sich nicht ausreichend Gedanken darüber gemacht zu haben, welches vermeintliche Problem der EX-Ansatz ergründen und lösen soll. Messinstrumente, Fragenkataloge und Listen von „Moments that Matter“ können sonst, selbst wenn sie objektiv gut sind, im schlimmsten Fall dazu führen, dass Sie Daten erheben und Maß-

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