Von Oliver Rozić Risikofaktor Big Data Unternehmen sammeln immer mehr Daten, um sie auszuwerten und wichtige Erkenntnisse daraus abzuleiten. Allerdings bringen hochentwickelte DatenanalyseTools, die immer häufiger auch auf Basis von künstlicher Intelligenz operieren, wenig, wenn die Datenqualität nicht stimmt. Betriebe, die sich bei ihren Prozessen und Geschäftsmodellen stark auf Daten stützen, brauchen deshalb klare Richtlinien, wie und wann die Daten gepflegt und Altlasten gelöscht werden. Diese gibt es in fast jedem Unternehmen. Das Problem in der Praxis ist jedoch oft die Umsetzung. Denn: Das sichere und rechtskonforme Löschen von Daten betrifft nicht mehr nur IT- oder Datenverantwortliche, sondern viele Abteilungen und Mitarbeitende. Unternehmen erfassen immer mehr und immer vielfältigere Daten und nutzen immer mehr Kanäle, um mit ihren Kunden zu interagieren. Nicht selten entstehen dadurch fragmentierte Datensilos, die sich nur mit großem Aufwand aufbrechen und zentralisieren lassen. Vor diesem Hintergrund ist die Gefahr groß, dass ungenaue, unvollständige und veraltete Datensätze entstehen, die die Aussagekraft und Aktualität der in Analysen gewonnenen Erkenntnisse mindern. Auch in rechtlicher Hinsicht – Stichwort: Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) – hat die Komplexität zugenommen. Dies betrifft vor allem auch die Frage nach der Löschung von Daten. Laut einer Studie von Blancco, einem Spezialisten für Datenpflege, gibt es zwar in fast allen (96 Prozent) der mehr als 1.800 weltweit befragten Unternehmen Richtlinien für den Umgang mit und das Löschen von Daten. Die meisten scheitern aber daran, ihren Mitarbeitenden diese Regelungen umfassend zu vermitteln. In Deutschland trifft das auf die Hälfte aller Teilnehmenden der Umfrage zu – mit spürbaren Auswirkungen auf den operativen Umgang mit unternehmensseitig erfassten Informationen. Sensible Daten können in falsche Hände geraten In vielen Betrieben führt das zu einem Gefühl von falscher Sicherheit im DatenHandling – insbesondere dann, wenn es um deren Löschung geht. Wie die Studie weiter zeigt, erfolgt dies häufig in der rein physikalischen Zerstörung von Datenträgern oder in Lösch- oder Formatierungsvorgängen. Einfach formatierte Festplatten lassen sich jedoch vergleichsweise leicht wiederherstellen, und dadurch können sensible Daten möglicherweise in falsche Hände gelangen. Veraltete, ungenaue und unvollständige Daten mindern die Aussagekraft von Analysen, verursachen Mehrarbeit und können für Unternehmen zum Sicherheitsproblem werden. Ein strukturierter Umgang mit Daten und deren Löschung kann dem vorbeugen. 18 HR-Software personalmagazin plus: HR-Software 2022
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