Personalmagazin plus 5/2022

Stellenanzeigen 13 Eine Stellenanzeige sieht im Grunde genauso aus wie vor 20 Jahren, denn sie erfüllt wichtige Funktionen und beantwortet grundlegende Fragen. Um die richtigen Personen anzusprechen und zur Bewerbung zu motivieren, benötigt sie aber mehr als Aufzählungen von Aufgaben und Anforderungen. Ein Leitfaden für Stellenanzeigen, die das Gefühl „Da will ich unbedingt hin“ auslösen. Das Ende der Stellenanzeige wurde schon oft vorhergesagt. Gerüchteweise gibt es Unternehmen, die keine mehr nutzen. Dagegen sprechen aber die derzeitigen Höchststände an Anzeigen der Jobportale und die menschliche Gewohnheit. Die Personalabteilung ist es gewohnt, eine Stellenanzeige zu schreiben, Stellensuchende sind es gewohnt, eine Jobbeschreibung zu bekommen. Denn egal, ob eine aufmerksamkeitsstarke Arbeitgeberkampagne oder ein professioneller Headhunter Talente anspricht, am Ende wollen alle wissen: Welche Aufgaben werde ich haben? Was muss ich für die Erfüllung der Aufgaben können? Was bekomme ich dafür? Wie komme ich an den Job? Deshalb sieht eine Stellenanzeige auch heute noch so aus, wie sie eben aussieht, selbst wenn die Reihenfolge manchmal geändert wird: Titel – Unternehmensprofil – Aufgaben – Anforderungen – Benefits – Bewerbungsaufforderung. Das Jobinserat im Wandel Erste Trends sind erkennbar, dass die Stellenanzeige ihr Gesicht wandelt, denn potenzielle Bewerberinnen und Bewerber verlangen heute nach mehr Informationen: Wie tickt das Unternehmen? Welchen Beitrag leistet meine Arbeit? Wie sind die Kolleginnen und Kollegen? Wie ist das Miteinander und das Umfeld? Eine Stellenanzeige ist manchmal das Erste und Einzige, was Jobinteressierte von einem Unternehmen lesen. Kein Arbeitgeber kann und darf davon ausgehen, dass sich jemand auf seine Karriereseite oder Social-Media-Profile verirrt, um diese Fragen zu beantworten. Deshalb muss eine Stellenanzeige überzeugen. Und sie muss richtig gut sein. Auffindbarkeit führt zu Ansichten Was macht eine richtig gute Stellenanzeige aus? An erster Stelle steht die Auffindbarkeit. Je besser eine Anzeige zu finden ist, desto höher sind die Chancen auf Bewerbungen. Wesentlich für die Auffindbarkeit im World Wide Web ist der Jobtitel, weshalb dieser sowohl für die Menschen als auch für Suchmaschinen optimiert werden muss. Dabei ist die Suchmaschine tatsächlich zweitrangig, denn Google und Co. zeigen Ergebnisse, die von Menschen gesucht werden. Ein Stellentitel muss aus der Bewerbersicht formuliert werden. Interne Bezeichnungen kennt niemand und sucht niemand. Wörter wie „Sachbearbeiter“ und „Mitarbeiter“ werden ebenfalls nicht gesucht und gehören aus dem Titel verbannt.

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