Personalmagazin plus 5/2022

Die Nachfrage nach Fachpersonal hat sich in den vergangenen Monaten stark erhöht. Gleichzeitig veränderte sich die Art und Weise, wie wir arbeiten. In viele Prozesse hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Hybride Arbeitsmodelle und Homeoffice sind bei vielen Unternehmen mittlerweile Standard – und werden vor allem von jungen Bewerberinnen und Bewerbern heute vorausgesetzt. Aufgrund dieser Entwicklungen muss sich zwingend auch die Herangehensweise verändern, wie Unternehmen Fachkräfte anwerben. 1 Fokus auf Soft Skills statt Hard Skills Heute darf es nicht mehr allein darum gehen, Kandidaten und Kandidatinnen nach Fachkenntnissen auszuwählen. Die Recruiting-Strategie muss einen größeren Fokus auf die Soft Skills setzen. Eigenschaften wie Kreativität und analytisches Denken, Lernbereitschaft und Teamgeist fördern die Innovationskraft und eröffnen neue Chancen bei der Zusammensetzung von Teams. Vor allem Quereinsteigern kommt es zugute, wenn das Unternehmen nicht allein nach bestimmtem Fach-Know-how sucht. Oft wird das Potenzial dieser Experten unterschätzt, da Arbeitgeber an der vermeintlichen Idealvorstellung eines geraden Lebenslaufs festhalten. In einer dynamischen Arbeitswelt muss man sich von solchen starren Vorgaben lösen und deutlich flexibler werden. Denn letztendlich sind in den meisten Fällen nicht fachgebundene Fähigkeiten ausschlaggebend für den Erfolg, sondern vielmehr Lern- und Veränderungsbereitschaft. Die richtigen Soft Skills eröffnen neue Perspektiven und ermöglichen den Blick über den Tellerrand hinaus. 2 Digitalisierung nutzen: Remote Hiring Remote Work gehört mittlerweile zum Standardrepertoire vieler Unternehmen. Dementsprechend ist es nur logisch, den Rekrutierungsprozess neuer Talente ebenfalls remote zu gestalten. Das hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen ist ein virtueller Bewerbungs- und Vorstellungsprozess zeitsparend und für ein erstes Kennenlernen ausreichend. Zusätzlich ist Remote Hiring beim Anwerben potenzieller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht im direkten Umkreis des Standorts leben, ein entscheidender Vorteil. Vor dem Hintergrund des akuten MINT-Fachkräftemangels sind gerade Expertinnen und Experten aus dem Ausland eine wichtige Quelle für neues Personal. Unternehmen können deren Einstieg durch moderne digitale Verfahren deutlich vereinfachen. Doch auch auf politischer Seite gilt es in Deutschland Hürden bei der Rekrutierung von Fachpersonal aus dem Ausland abzubauen. Oft müssen Bewerbende zahlreiche Behördengänge absolvieren und lange Wartezeiten in Kauf nehmen, bis Abschlüsse und Qualifikationen anerkannt werden. Diese Strukturen müssen dringend vereinfacht werden, damit das volle Potenzial dieser Fachkräfte genutzt werden kann. Stille RecruitingReserven Von Timo Lehne Gut ausgebildete Fachkräfte sind heute Gold wert, heiß begehrt und schwer zu finden – sei es im Bereich Pharma oder in der IT. Woher gute Mitarbeitende nehmen, wenn allerorten ein Wettbewerb um die Talente tobt? Fünf Ansatzpunkte, wie Arbeitgeber ihren Kandidatenpool erweitern können. Trends im Recruiting 10 personalmagazin plus: Trends im Recruiting

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