Personalmagazin 12/2021
Betriebliche Altersversorgung personalmagazin plus: bAV 44 ständigkeit für die betriebliche Altersversorgung aus deutschen mittelständischen Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern aus. Die Befragten berichten darüber, wie es um die bAV in ihren Be- trieben bestellt ist, wie sich die Pandemie auf die Altersvorsorge als Benefit auswirkt und welche Rolle die bAV innerbetrieblich in Zukunft einnehmen wird. Forsa führte die Erhebung in Form computergestützter Telefoninterviews anhand eines struktu- rierten Fragebogens nach der Methode des Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) durch. Folgen von Corona für die bAV: mal schädlich, mal forcierend Die Ergebnisse zeigen: Die Pandemie hinterlässt imMittelstand und bei seinem bAV-Angebot deutliche Spuren, die aber ganz unterschiedlich und ganz individuell sind. Während fast jeder vierte bAV-Experte betont, die Pandemie schade der eigenen Betriebsrente nicht, sieht sich gut jeder zehnte Betrieb durch die Pandemie stark negativ in seiner bAV getroffen. Vor allem größere Betriebe unter den KMU berichten von negativen Folgen der Pandemie für die eigene bAV. Auch weist gerade diese Unternehmensgruppe im Vergleich zur Befragung von 2019 geringere Anteile an bAV-Anwärtern in Management und Belegschaft auf. Probleme ergeben sich vor dem Hintergrund des Niedrigzinses vor allem für die Unter- nehmen, die mit hohen Garantieverpflichtungen in ihren bAV- Modellen zu kämpfen haben. Andere Arbeitgeber nutzen die Zeit der Pandemie, um ihr bAV-Angebot fit für die Zukunft zu machen. Die Pandemie hat die digitale Transformation im Mittelstand rascher als in der Zeit vor Corona vorangetrieben. Das betrifft auch die bAV. So haben digitale Beratungsgespräche rund um die Altersvorsorge seit März 2020 deutlich zugenommen. Auch in der Krise beweist sich die Betriebsrente als wirkungsvolles HR-Instrument zur Mitarbeiterbindung und um den Bedarf der Arbeitgeber an Fachkräften zu bedienen. Deshalb zeigen sich die bAV-Experten mit der Wirkung der bAV zufrieden. Die Nachfrage nach digitalen Lösungen für die bAV wächst kräftig Die große Mehrheit der bAV-Experten äußert in der Befragung einen steigenden Bedarf an digitalen Lösungen für die Adminis- tration der Altersvorsorge. Mehr als drei von vier bAV-Experten nennen mindestens einen digitalen Prozess, den der eigene Be- trieb inzwischen nutzt beziehungsweise benötigt. Vor allem größere Betriebe fragen vermehrt mehrere digitale Tools nach. Nur 14 Prozent aller befragten Betriebe antworten, keine der vorgegebenen digitalen Lösungen für die bAV zu be- nötigen. Im Einzelnen sind eine digitale Vertragsauskunft, eine digitale Administration der bAV und eine digitale Beratung besonders gefragt. Gut jeder vierte Betrieb hat den eigenen Be- Auswirkungen der Pandemie auf die bAV in KMU in % aller befragten bAV-Verantwortlichen; Mehrfachnennungen möglich Beratungs- und Informationsgespräche zur bAV fanden überwiegend digital statt Verfestigter Niedrigzins erschwert die Finanzierung von Garantieleistungen Nachfrage nach Zusatzangeboten im Gesundheitsmanagement ist gestiegen Wertschätzung der Arbeitnehmer für die bAV ist gestiegen Pläne, bAV-Tarife zu modernisieren, wurden gefasst Pandemie hat sich auf die bAV in unserem Betrieb sehr negativ ausgewirkt Finanzielle Risiken aus der bAV durch den Arbeitgeber werden strenger überprüft Interesse der Arbeitnehmer an der Absicherung vorzeiti- ger Risiken wie Berufsunfähigkeit und Tod ist gestiegen Nachfrage der Mitarbeitenden nach bAV anstelle anderer Benefits ist gestiegen Spontane Antwort: keine Auswirkungen der Pandemie auf die eigene bAV 0 5 26 25 17 12 11 11 10 9 5 22 10 15 20 25 Foto S. 42: Jacobia Dahm/Redux/laif; rechts: Hendrik Lietmann/OSTKREUZ Quelle: Generali Deutschland, FAZ Business Media
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