Personalmagazin 12/2021
dürfnisse auswählen können. Moderne Versorgungssysteme bieten daher bei der Auszahlung der Versorgungsleistung ver- schiedene Optionen an. In einem kon- kreten Beispiel eines unserer Mandanten wird der Versorgungskontostand bei Ein- tritt des Versorgungsfalls mittels eines Ra- tenplans an die Begünstigten ausgezahlt. Hierbei kann der Mitarbeiter zwischen verschiedenen Raten wählen (zum Bei- spiel 25, 20, 15 oder 10). Entscheidet sich der Mitarbeiter beispielsweise für 25 Ra- ten, bekommt er die Versorgungsleistung vom 67. bis zum 92. Lebensjahr gezahlt. Somit bleibt der noch nicht ausbezahlte Versorgungskontostand weiter in der ge- wünschten Kapitalanlage investiert und nimmt an der Wertentwicklung teil. Zu- dem hat der Mitarbeiter auch die Möglich- keit, eine Einmalzahlung in Anspruch zu nehmen. Diese beträgt je nach Höhe des Kapitalbetrags 20 Prozent oder 100 Pro- zent des verfügbaren Kapitals. Rendite Das Thema Rendite wird im deutschen bAV-Markt kontrovers diskutiert. Sicher- heit und Garantien haben in Deutschland immer noch einen hohen Stellenwert. Jedoch findet auch hier zunehmend ein Umdenken statt, da es auch immer weniger Produkte mit hohen Garantien (etwa 100 Prozent Beitragsgarantie) gibt. Der Kapitalmarkt ist vielfältig und es gibt eine Vielzahl von Produkten (zum Beispiel ETF, Fonds, Versicherungen), die Mitarbeitende oftmals überfordern. Daher sollte bei einer externen Kapital- anlage entsprechend Zeit für eine gute Beratung und Auswahl des richtigen An- bieters eingeplant werden. Danach ent- scheidet sich der Arbeitgeber für eine Lösung, die zu seinem Risikoprofil und Renditeziel passt. In dem konkreten Bei- spiel unseres Mandanten wurde ein ak- tives und professionelles Kapitalanlage- management mittels eines sogenannten Lifecycle-Targetfonds-Konzepts gewählt. Bei diesem Konzept richtet sich die Kapi- talanlage nach der Restlaufzeit bis zum Renteneintritt (hoher Aktienanteil bei langer Restlaufzeit/niedriger Aktienan- teil bei kurzer Restlaufzeit). Somit wird die Volatilität der Kapitalanlage – je nä- her es zum Renteneintritt kommt – suk- zessive reduziert. Wer passt zu Unternehmen und Versorgungskonzept? Ob alle Beteiligten am eigenen bAV-Sys- tem Spaß haben oder dieses regelmäßig eher für Frust sorgt, hängt maßgeblich von der Wahl der externen Dienstleister und Versorgungsträger ab. Hier sollte man bei Einrichtung eines neuen Systems stets verschiedene Angebote einholen. Oftmals sind diese allerdings aufgrund unterschiedlicher Produktmerkmale nicht direkt vergleichbar. Um eine transparente und objektive Provider Selection dennoch zu ermöglichen, ist es unserer Erfahrung gemäß unerlässlich, im Voraus einen klar definierten Fragenkatalog zu erstellen, welcher dann die Basis für sämtliche ein- geholte Angebote bildet. Dies stellt sicher, dass alle Angebote vergleichbar sind und anhand eindeutig definierter Bewertungs- kriterien ausgewertet werden können und bringt klare Sicht im Markt der bAV-Pro- dukte. BAV ist ein wichtiger Baustein in der Gesamtvergütung der Arbeitnehmer, die immer häufiger konkrete Vorstellungen haben und ein für sie attraktives Modell fordern. Bei den vielfältigen Möglichkei- ten sowie der Vielzahl an Anbietern von Altersversorgungslösungen ist es für Un- ternehmen nicht leicht, alle Unterschiede und Feinheiten, Vor- und Nachteile zu identifizieren und vor dem Hintergrund der unternehmensindividuellen Rahmen- bedingungen zu bewerten. Es verwundert von daher nicht, dass immer mehr Unter- nehmen das Identifizieren des für sie pas- senden zukunftsfähigen Modells, die konkrete Ausgestaltung sowie die Imple mentierung in die Hände eines unabhän- gigen Beraters legen. Ausgestaltung eines modernen bAV-Konzepts Quelle: KPMG Schwerpunkt: Da geht noch mehr 31 Einfaches und einheit liches System für alle Mitarbeitenden · Gleichberechtigung · „Gerechter“ Beitrag Offene und effiziente Kommunikation · Individuelle Mitarbeiterberatung · Moderne Kommuni kationsmittel Flexibler Leistungs ansatz für maßgeschneiderte Lösungen · Flexible Leistungen und Auszahlungen Transparenz Verständlich keit Rendite Flexibilität bAV 4.0 Sicherheit und Attraktivität · Garantiezins versus Kapitalmarkt · Unternehmensinterne Finanzierung oder professionelles Kapital- anlagemanagement
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