Personalmagazin 12/2021
Betriebliche Altersversorgung 20 personalmagazin plus: bAV Erwerbstätige Frauen verdienen im Laufe ihres Berufslebens immer noch deutlich weniger als Männer und zahlen entsprechend weniger in die gesetzliche Rentenkasse ein. Frauen verdienen laut statistischem Bundesamt im Schnitt 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kol- legen (unbereinigter Gender Pay Gap). Der Verdienstunterschied zwischen Frau- en und Männern hat mehrere Gründe: Frauen wählen häufig einen weniger gut bezahlten Job als Männer und arbeiten seltener in Führungspositionen. Sie neh- men im Vergleich häufiger Minijobs an und verdienen deshalb signifikant weni- ger Geld. Fast jede zweite erwerbstätige Frau ist in Teilzeit beschäftigt, kümmert sich neben dem Job um ihre Kinder, pflegebedürftige Angehörige oder ande- re familiäre Pflichten. Die Folge: Etwa ab dem 35. Lebensjahr entstehen erste Unterschiede bei den Rentenansprüchen. Da Frauen häufiger als Männer nach der Geburt eines Kindes ihre Arbeitszeit re- duzieren, beginnt sich das geschlechts- spezifische Lohngefälle genau in dieser Altersgruppe zu entwickeln. Die „Strafe fürs Kinderkriegen“? Laut einer Langzeitstudie verdienen Müt- ter in Deutschland zehn Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes im Schnitt Vorsicht Von Hubertus Harenberg Für Frauen ist das Risiko, im Alter weniger Geld zu haben, größer als für Männer. 2019 waren beinahe 17 Prozent der Frauen über 65 von Armut bedroht. Die klaffende Rentenlücke könnte über eine bAV geschlossen werden. Doch dazu müssen auch Arbeitgeber Frauen bei ihren Vorsorgeentscheidungen gut beraten. 61 Prozent weniger als im letzten Jahr vor der Geburt. Dies wird unter anderem auch als „Strafe fürs Kinderkriegen“ be- zeichnet. Parallel verhindern die dadurch entstandenen „Lücken im Lebenslauf“ häufig den Aufstieg in besser bezahlte Jobs. Entsprechend erhalten Frauen oft deutlich geringere Renten vom Staat. Im Jahr 2019 haben Frauen aus allen drei Säulen der Alterssicherung ein im Durchschnitt um 46 Prozent niedrigeres Alterssicherungseinkommen bezogen als Männer. Diesen Gender Pension Gap unterschätzen jedoch die meisten Frauen und wiegen sich in falscher Sicherheit: Laut einer Studie von Swiss Life Deutsch- land erwartet die große Mehrheit der (Renten-)Falle
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