Personalmagazin plus 10/2021
HR-Software 22 personalmagazin plus: HR-Software 2021 tere Videos erstellt. Außerdem sind die Schulungen mittlerweile fester Bestandteil des Onboarding-Prozesses, sodass auch neue Mitarbeitende direkt abgeholt werden können. Bereits vor dem Onboarding profitiert das Recruiting-Team von dem neuen System. Zum Hintergrund: Die unterschied- lichen Anforderungen der unterschiedlichen Stellenprofile wie Fanshop-Mitarbeitenden, Sales Manager oder Greenkeeper ma- chen den Recruiting-Prozess komplex. Während die Recruiter früher mit aufwendigen, teils papierbasierten Prozessen arbeite- ten, läuft jetzt alles digital und damit viel komfortabler ab. Über das Recruiting hinaus erhält das gesamte HR-Team Einblick in den Status quo der Personalbeschaffung. Auf einen Blick wird klar, ob genügend Kräfte eingeplant oder weitere Rekrutierungs- maßnahmen erforderlich sind. Eine App, die alle Wege kennt Für die Zukunft wäre es denkbar, ein weiteres Feature der mo- bilen HR-App zu nutzen, das neuen Mitarbeitenden das Leben vom Eintritt ins Unternehmen an leichter machte. Während des Onboardings stünde ihnen neben dem echten „Buddy“, den es heute schon gibt, ein virtueller „Buddy“ zur Seite, der sie beim Eingewöhnen unterstützte. Ihren Arbeitsplatz könnten sie schon vor dem Start im neuen Job virtuell besichtigen. Integrierte Leitfäden zeigten auf, wie sie ihr PC-Equipment erhalten oder den IT-Support erreichen. Erfahrungsgemäß arbeiten Neulinge, die derart unterstützt werden, in den ersten sechs Monaten 80 Prozent effizienter und produktiver als solche, die ohne digitale Hilfe im Unternehmen beginnen. Weiterhin bietet die App spe- zielle Funktionen für das Onboarding. Beim FC Bayern könnte die App künftig dabei unterstützen, Mitarbeitende durch die Allianz Arena oder den FC Bayern Campus zu navigieren. Sie würde ihnen genau anzeigen, wie sie an ihren Einsatzort gelan- gen und was sie dort erwartet. Das hört sich zunächst banal an, ist aber immens wichtig. Jeder, der schon mal in einer großen Fußballarena unterwegs war, weiß, wie schnell dort die Orien- tierung verloren gehen kann. Mitarbeitende als Fans und Kunden Wie vielseitig sich SAP Success Factors einsetzen lässt, zeigt folgende Besonderheit: Wie in vielen erfolgreichen Clubs sind die Mitarbeitenden beim FC Bayern gleichzeitig auch Fans und Kunden. Heißt: Sie kaufen Karten für das nächste Heimspiel oder neue Trikots im Onlineshop des Vereins. Alle für die unter- schiedlichen Nutzerrollen notwendigen Informationen sind zentral in den Stammdaten des HR-Systems hinterlegt und mit allen anderen Applikationen wie dem CRM- und Ticketsystem verzahnt. Das bedeutet: SAP Success Factors ist voll in die be- stehende IT-Landschaft integriert, alle Personaldaten liegen allein in dieser Software vor. Weitere Mehrwerte liefert die Schnittstelle zu Microsoft 365: Onboarding- und Offboarding-Prozesse oder Jobtiteländerun- gen lassen sich automatisiert darüber abbilden. Wechselt ein Mitarbeiter beispielsweise intern seinen Job, passt das System die E-Mail-Signatur automatisch an und spielt sie korrekt in Outlook aus, ohne dass die HR-Abteilung die IT informieren muss. Solche Prozesse wirken im Kleinen, machen aber gro- ße Unterschiede aus. Denn statt sich auf Administratives zu konzentrieren, kann das HR-Team strategische Themen in den Vordergrund rücken. Change Management weiter begleiten Sechs Monate dauerte die Einführung von SAP Success Factors im Verein. Clubübergreifend sind aktuell mehr als 1.000 Daten- sätze sowie rund 800 aktive User im Personalinformationssystem hinterlegt. Seit dem Go-live im Frühjahr 2021 passen die Ver- antwortlichen die HR-Lösung kontinuierlich an, um weiteres Feedback vom HR-Team und den Mitarbeitenden zu berück- sichtigen. Und auch in Zukunft wollen sie den Change-Prozess weiter begleiten. Denn Prozesse nachhaltig zu verändern und die neuen Pfade zu verfestigen, gelingt nicht von heute auf morgen. Personalsoftware, die zwar implementiert, aber nicht genutzt wird, hilft niemandem. Und ein System, in dem Daten- qualität nicht oberste Priorität besitzt, scheitert ebenfalls. Für den FC Bayern ist daher klar: Eine IT-Implementierung ist nur erfolgreich, wenn die Mitarbeitenden, die sie nutzen, auch davon profitieren. Oder anders ausgedrückt: Digitalisierung darf nie Selbstzweck sein, sondern muss stets den Menschen in den Mittelpunkt stellen. DR. MICHAEL GERLINGER ist Direktor Recht, Personal und institutionelle Beziehungen beim deutschen Fußball-Rekord- meister FC Bayern München. FABIAN FLACH ist Head of SAP Success Factors für Mittel- und Osteuropa bei SAP. Neueinsteiger erhalten einen virtuellen „Buddy“ und arbeiten dadurch in den ersten sechs Monaten rund 80 Prozent produktiver und effizienter als solche ohne Unterstützer.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==