Personalmagazin Plus 6/2021

Ihre Kanzlei gilt als eine der ersten Ad- ressen für die Umsetzung komplexer Transformations- und Restrukturie- rungsprojekte. Warum ist das so? Michael Kliemt: Durch die Vielzahl der von uns betreuten Projekte haben wir nicht nur einen immensen Erfahrungs- schatz; wir bieten herausragende kreative Anwaltspersönlichkeiten und mit rund 70 ausschließlich im Arbeitsrecht tätigen Anwältinnen und Anwälten eine einzig- artige personelle Schlagkraft. Diese Stär- ken können wir gerade in Krisenzeiten voll ausspielen. Dabei haben wir unsere Aufstellung und unsere internen Pro- zesse konsequent fortentwickelt, sodass sie optimal zu den Bedürfnissen unserer Mandanten passen. Welche besonderen Herausforderun- gen stellen sich bei Interessenaus- gleichs- und Sozialplanverhandlungen für eine „agile Transformation“? Michael Kliemt: Bei den Verhandlungen sind Fingerspitzengefühl, Kreativität, hohe Akzeptanz und eine ausgeklügelte Strate- gie gefragt. Häufig stehen die künftigen Strukturen zu Beginn der Verhandlungen noch nicht fest, sondern werden im Laufe des Projekts erst sukzessive entwickelt. Um einer Blockadehaltung der Betriebs- räte vorzubeugen, empfehlen wir einen transparenten Prozess, ein „Abholen“ des Verhandlungspartners. Eine professionel- le, umsichtige Projektsteuerung, die wir für unsere Mandanten selbstverständlich übernehmen, ist unverzichtbar. Sie gelten als Vorreiter beim Einsatz von Legal Tech. Wie profitieren Man- danten davon? Michael Kliemt: Innovation ist seit der Kanzleigründung im Jahr 2002 unver- zichtbarer Teil unserer DNA. Seit 2015 beschäftigen wir uns intensiv mit dem Einsatz von Legal Tech im HR-Bereich. Unterdessen haben wir eine vielfältige Produktpalette entwickelt, die fortlaufend ausgebaut und optimiert wird. Henrik Lüthge: Der Use Case reicht von der Unterstützung im Day-to-Day- Arbeitsrecht über Compliance bis zu komplexen Themen. Im Einzelnen kön- nen das die Gestaltung von Homeoffice- Verträgen, Regelung von Fremdpersonal- einsatz oder ein Sozialauswahl-Tool sein, um nur ein paar Anwendungsgebiete zu nennen. Bei der Entwicklung arbeiten wir standortübergreifend mit einem Kern- team von Anwälten, einem Legal-Tech- Engineer, Programmierern, aber auch eng mit unseren Mandanten zusammen. Was zeichnet Ihren KLIEMT.Blog aus? Michael Kliemt: Wir freuen uns, dass unser Blog mit 750.000 Aufrufen im Jahr eine so positive Resonanz findet und von vielen Unternehmen als tägliche Informa- tionsplattform Nr. 1 für Arbeitsrecht ge- nutzt wird. Wir schreiben über praxisrele- vante Themen, aktuelle Rechtsprechung und deren Bedeutung für die HR-Praxis. Schnelligkeit und Aktualität sind ein ab- solutes Muss. Gemeinsammit unseren Ius- Laboris-Partnerkanzleien, die eine arbeits- rechtliche Unterstützung in mehr als 100 Ländern erlauben, informieren wir zudem täglich über internationale Themen. Sie haben viele Großprojekte bei der „agilen Transformation“ begleitet. Wel­ che Erfahrungen haben Sie daraus ge- wonnen? Henrik Lüthge: Die agile Transforma- tion ist aus arbeitsrechtlicher Sicht eine der spannendsten aktuellen Herausforde- rungen. Immer mehr Unternehmen setzen auf die Auflösung hierarchischer Struk- turen und fördern Flexibilität und Auto- nomie. Wesentliche Erfolgsfaktoren für die Umsetzung sind sorgfältige Planung, die richtige Strategie und eine exakte Ziel- definition. Hierzu muss der anwaltliche Berater die zu erwartenden rechtlichen Herausforderungen genau kennen und Lösungsansätze auch jenseits der ausge- tretenen Pfade finden. Prof. Dr. Michael Kliemt (links) und Henrik Lüthge, Partner von KLIEMT. Arbeitsrecht, im Interview Kliemt.Arbeitsrecht „ In Krisenzeiten können wir unsere Schlagkraft voll ausspielen“ 41

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