Personalmagazin plus 12/2022

Schwerpunkt 9 Durations-Portfolio abgedeckt werden könnten. „An dieser grundsätzlichen Doppelstrategie halten wir fest, da sie zum risikotechnischen Gleichklang der Aktiv- und Passivseite in allen Zinspfaden und zur Stärkung der Portfoliorendite führt“, sagt Klaus Keßner, Leiter der Abteilung Kapitalanlagen-Portfoliomanagement bei dem Versicherer, und fügt hinzu: „Dies ist unsere grundsätzliche Strategie, die wir auch im beschriebenen Inflations- und Zinsanstiegsszenario nicht anpassen müssen.“ Außerdem führe der bisherige Zinsanstieg beim Volkswohl- Bund Solvency-II-seitig sogar zu Erleichterungen und mehr Freiräumen für weitere Investitionen in Substanzwerte. Inflationsschutz durch Substanzwerte Bei der Alten Leipziger Lebensversicherung setzt man den Aufbau von Investitionen in alternative Anlageklassen wie Immobilien und Infrastruktur ebenfalls fort. „Immobilieninvestments bieten dabei teilweise einen Inflationsschutz, und neue Anlagen in Sektoren wie Logistik, Fachmarktzentren oder Senior Living erhöhen die Diversifikation“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Bierbaum. Und wie fällt der Ausblick bei den Überschussbeteiligungen aus? „Die steigenden Zinsen und damit verbunden höheren Renditen in der Neuanlage werden sich erst langsam im laufenden Ertrag zeigen“, sagt Bierbaum. Das Vorstandsmitglied erläutert, dass keine Gewinnrealisierungen aus Rentenreserven zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (ZZR) mehr notwendig sind. Die Lebensversicherer müssen die ZZR seit Jahren zur Sicherstellung künftiger Garantiezinsverpflichtungen bilden. Maßgeblich ist ein Referenzzins, der laut Bafin aber noch nicht so stark gestiegen ist, dass dies zur Auflösung der ZZR führe. Dies sei vielmehr dann der Fall, wenn alte Verträge, für die eine Zinszusatzreserve gebildet werden musste, ausgelaufen sind und neue Verträge aufgrund der minimalen Garantieverzinsung in Höhe von 0,25 Prozent keine diesbezüglichen Deckungsmittel erfordern. Bierbaum erläutert weiter, dass die Auflösung der ZZR nicht in die Nettoverzinsung einfließt, sodass diese in Zukunft niedriger ausfallen wird. „Die höheren Zinsen tragen also kurzfristig im Wesentlichen zu einer Stabilisierung der Erträge bei, aber nicht zu deren unmittelbarer Erhöhung“, resümiert der Vorstand. Der Anlageexperte des Volkswohl-Bundes betont mit Blick auf die hauseigene Situation: „Die stillen Reserven und die Zinszusatzreserve sind gemeinsam als Risikopuffer zu sehen und bewegen sich mit dem Zins; im Idealfall gut aufeinander abgestimmt.“ Da dies der Fall sei, habe die Verringerung der stillen Reserven bei gleichzeitigem Rückgang der Dotierungsanforderung zur ZZR keine nennenswerten Auswirkungen auf die Überschussbeteiligungspolitik des Versicherers. Keßner bestätigt daher: „Eine höhere Neuanlagerendite kommt in der Tat erst zeitversetzt und bei noch höheren Zinsniveaus zum Tragen.“ Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Neuanlage des Versicherers durch einen hohen Anteil alternativer Anlagen gekennzeichnet sei, der im vergangenen Jahr eine Rendite von 3,6 Prozent erbracht habe.

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