Personalmagazin plus 12/2022

Tarifrente 33 können dagegen risikoreiche Investments reduziert werden, um Rentenkürzungen durch kurzfristige Schwankungen der Kapitalmärkte zu vermeiden. Der Vorteil eines einzigen Kapitalanlagetopfs liegt in den höheren Investmentchancen und der Kosteneffizienz. Zudem können die Sicherungsmechanismen, die bereits in das SPM eingebaut sind, eine Unterteilung in Lebensphasen überflüssig machen. Eine langfristig ausgerichtete und breit diversifizierte Kapitalanlage ist also ein wesentlicher Erfolgsfaktor eines SPM. Die wichtigste Steuerungsgröße stellt der von den Tarifpartnern festzulegende Kapitaldeckungsgrad dar. Durch eine professionelle Asset-Allokation und Asset-Liability-Systeme lassen sich hohe Zielrenten erreichen, die den gewohnten Lebensstandard im Alter absichern. Staatssekretär Rolf Schmachtenberg sprach sich auf der Fachtagung für fünf bis sieben große SPM auf dem bAV-Markt aus. „Nur große SPM können effizient agieren“, stellte er fest. Aus externer Sicht und nach Erfahrungen aus der Praxis ließe sich das Gesetz aber noch verbessern, um eine schnellere Verbreitung von Sozialpartnermodellen zu fördern. Es bleibt abzuwarten, ob und wie viele weitere Arbeitgeber die reine Beitragszusage als Chance oder gute Ergänzung für ihre bAV sehen und mit Beschäftigten und Gewerkschaften darüber in einen Dialog treten. Auch der Blick auf die anderen Gewerkschaften lohnt sich: Wird das SPM bald öfter Gegenstand von Tarifverhandlungen sein, oder verdrängen aktuelle Krisen dieses für die Beschäftigten langfristig relevante Thema vorerst von der Tagesordnung? Seine Bedeutung sollte jedenfalls zunehmen, speziell für all jene, die nicht durch Zusagen ihrer Arbeitgeber, der Branche oder des Staates abgesichert sind – auch und gerade wegen der vielfältigen Krisen der Gegenwart. LARS GOLATKA ist Managing Partner und Geschäftsführer bei Lurse.

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