Personalmagazin plus 12/2022

Schwerpunkt 15 wichtig, da Lebensversicherer vor allem über Direktversicherungen das größte Angebot an „grünen“ bAV-Lösungen stellen, teils ergänzend über Unterstützungs- und Pensionskassen aus dem Konzernverbund. Charakteristisch für die bAV ist nach wie vor eine Kapitalgarantie, die infolge der jahrelangen Niedrigzinsphase gewöhnlich bei maximal 80 Prozent der eingezahlten Beiträge liegt. Um diese Kapitalgarantien sicherzustellen, sind Versicherer gezwungen, einen Teil der eingezahlten Beiträge in ihrem vornehmlich konservativ ausgerichteten Sicherungsvermögen anzulegen. „Abzüglich der Kosten steht damit in der Regel maximal die Hälfte der Beiträge für ein Investment in Nachhaltigkeitsfonds innerhalb des Vertrags zur Verfügung“, sagt Gottfried Baer, der bereits 2010 die Mehrwert GmbH gründete, einen grünen Anbieter von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Sein Fazit: „Deshalb kann die bAV nur dann richtig grün sein, wenn auch das Kapital im Sicherungsvermögen nachweislich nachhaltig angelegt ist.“ Alternativen zu konventionellen Produkten anbietet. „Die Angaben der Versicherer bewegen sich oft zwischen Marketing und tatsächlichen Nachhaltigkeitsanforderungen. Da tun sich Versicherer durchweg schwer“, ergänzt der Versicherungsmakler und zertifizierte Nachhaltigkeitsberater. Auch bei vielen Vorsorgesparern schlagen diese Defizite negativ zu Buche, wie eine repräsentative Studie zeigt (siehe Grafik Seite 18). Die gesetzlich seit August dieses Jahres verpflichtende Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen greift bei staatlich geförderten Produkten, also der Basis- und Riester-Rente sowie der bAV, nicht. . Sicherungsvermögen im Blick – doch der ist getrübt Ab 2023 könnte sich, so Haegele, die Situation verbessern: Die Umsetzung des neuen „European Sustainability Reporting Standard“, kurz ESRS-Richtlinie, fordert von den Unternehmen eine gründlichere Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das wäre

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==