Personalmagazin 9/2024

turieren. So entwickelten sich SelfserviceKonzepte, die HR entlasteten und die Kooperation effizienter machten, wie etwa beim Performance Management und der Interaktion zwischen Führungskräften, Mitarbeitenden und HR. Zudem konnten Unternehmen nun mit HR-Service-Providern kooperieren, wie etwa beim Payroll-Outsourcing, bei dem die Personalabteilung die Daten intern erfasst und die eigentliche Abrechnung extern erfolgt. Somit wurde Personalsoftware erstmals auch außerhalb der Personalabteilung für mehr Nutzer zugänglich. Gleichzeitig entstanden neue OnlinePlattformen, die als Vermittler in der Personalarbeit fungierten. Ein besonders erfolgreiches Beispiel sind Internet-Jobbörsen wie das Pionierunternehmen Monster, das seit Mitte der 1990er-Jahre Unternehmen und Stellensuchende zusammenbringt. Ebenso bildeten sich Intermediäre im Weiterbildungsmarkt, wie etwa Lynda, die Lerncontent-Anbieter und Unternehmen vernetzen. Überzogene Erwartungen an die technischen und ökonomischen Möglichkeiten des Webs führten um die Jahrtausendwende zu einem Börsencrash („Dotcom-Blase“). Auch HR-Akteure wie Monster waren davon betroffen und mussten Einschnitte hinnehmen. Nachfolgend entwickelte sich das Web zu einer Plattform, an der sich die Endnutzer aktiver beteiligen („Web 2.0“). Dabei entstanden soziale Netzwerke wie Linkedin und Xing, die für das Recruiting immer bedeutender wurden und zu Karriereplattformen ausgebaut wurden. Gleichzeitig entwickelten sich auch Plattformen, auf denen Beschäftigte über ihre Situation im Unternehmen berichten. Dadurch hat HR seine „Informationshoheit“ eingebüßt. Im deutschen Sprachraum bekannt ist etwa Kununu, wo Mitarbeitende seit Mitte der 2000er-Jahre ihren Arbeitgeber bewerten. Ab Ende der 2000er-Jahre trat mit dem mobilen Web eine weitere relevante Entwicklung ein: Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets ermöglichten es, Webanwendungen unabhängig von stationären Endgeräten zu nutzen. Das erste iPhone im Jahr 2007 stellte hier einen bedeutenden Meilenstein dar. Infolge des Erfolgs mobiler Endgeräte entstanden zunehmend auch mobile HR-Anwendungen („Apps“), die von der Zeiterfassung bis hin zum Recruiting reichten. Ein prominentes Beispiel ist Success Factors Mobile. Inzwischen werden mobile Endgeräte häufig genutzt, um auf Personalsoftware zuzugreifen. Insgesamt brachte das Web Computing für HR zahlreiche Veränderungen. Viele personalwirtschaftliche Funktionen wurden zunehmend ins Web verlagert. Bereits Mitte der 2000er-Jahre wurden Früher personalmagazin 09.24 40

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