Personalmagazin 9/2024

und Menüs deutlich erleichtert. Zuvor mussten Nutzer mit Kommandozeilensteuerung arbeiten, also fehleranfällige Textbefehle eingeben. Mithilfe von PCs konnten Personaldaten auch in andere Anwendungen exportiert werden, etwa um Serienbriefe zu verschicken oder um Diagramme in Tabellenkalkulationen zu erstellen. Damit sparten Personalabteilungen erheblich Zeit und erhöhten die Effizienz ihrer Arbeitsprozesse. Die personalwirtschaftlichen Funktionen der alten Mainframe-Systeme wurden in die neuen Client-Server-Anwendungen übertragen und erweitert. Dazu gehörten auch neue Funktionen wie die Karriere- und Nachfolgeplanung. Zu den bekannten Systemen aus dieser Zeit gehörten Peoplesoft und SAP R/3 HR. Da die PCs immer leichter zu bedienen und günstiger wurden, setzten Personalabteilungen sie immer häufiger ein. Dies führte zu einem weiteren Digitalisierungsschub. Personal Computing Das Aufkommen von Mikrorechnern markierte auch den Beginn einer weiteren, überlappenden Phase der Digitalisierung, die als Personal Computing bezeichnet werden kann. Die immer höhere Hardwareleistung ermöglichte es ab den 1990er-Jahren, Mikrorechner nicht nur als Clients, sondern auch als einzige Hardware für personalwirtschaftliche Anwendungen zu nutzen. Die Hauptgründe für diese Entwicklung waren die bereits erwähnten Vorteile: die vereinfachte Bedienung und das schnell wachsende Angebot an HRSoftware. Eine der ersten Anwendungen in Deutschland, die ausschließlich für Phasen der Digitalisierung Client-Server Computing Mainframe Computing 1970 BS2000 1972 SAP 1972 Paisy 1979 SAP R/2 RP 1982 Ipas Digitalisierungs-Phase Digitalisierungs-Ereignis (Allgemein) Digitalisierungs-Ereignis (Personal) 1981 IBM PC 1984 Apple Mac 1987 Peoplesoft 1993 SAP R/3 HR 1984 MacOS 1985 Windows 1983 Perbit Personal Computing 1991 WWW 1994 Monster 1995 Lynda 1969 ARPANET Web Computing Cloud Computing Mikrorechner entwickelt wurden, bot Perbit an. Neben den administrativen „Klassikern“ wie Gehaltsabrechnung, Zeitwirtschaft sowie Bewerber- und Seminarverwaltung erschlossen Softwareanbieter zunehmend auch personalwirtschaftliche Nischen. Dazu gehörten Systeme, die psychometrische Tests zur Personalauswahl automatisieren oder solche, die dabei unterstützen, die im Unternehmen vorhandenen Stellen analytisch zu bewerten, um etwa eine faire Gehaltsstruktur zu gewährleisten. Obwohl es anfangs große Sorgen um Datenschutz und -sicherheit gab, setzte sich der Personal Computer durch. Personalabteilungen wurden nach und nach mit eigenen PCs ausgestattet. Die Kosteneffizienz und Benutzerfreundlichkeit führten dazu, dass die Personalarbeit in dieser Phase auch in kleinen und mittleren Unternehmen digitaler wurde. Der Früher 38

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