Personalmagazin 9/2024

In den letzten 50 Jahren hat die Digitalisierung der Personalarbeit stetig Fortschritte gemacht und sich immer weiter intensiviert. Das hat dazu geführt, dass sich personalwirtschaftliche Prozesse und Ergebnisse kontinuierlich und grundlegend verändert haben. Die Personalarbeit ist so immer genauer, effizienter und produktiver geworden. Dieser Beitrag zeigt, wie der technische Fortschritt die Personalarbeit in fünf aufeinanderfolgenden Phasen geprägt und transformiert zu speichern und zu verarbeiten. Diese Lochkarten wurden elektromechanisch gestanzt und gelesen. Mithilfe der Mainframe-Computer ließen sich diese Daten nun komplett elektronisch speichern und verarbeiten. Der große Vorteil war nun, dass viel größere Datenmengen viel schneller verarbeitet werden konnten. Technisch gesehen bestand das System aus einem zentralen Großrechner, dem Mainframe, der mit mehreren dezentralen Terminals verbunden war. Die Terminals waren Arbeitsplätze mit Tastatur und Bildschirm, die auf die Rechenleistung des zentralen Großrechners zugreifen konnten und mit denen sich Daten eingeben und anzeigen ließen. Anfangs mussten Unternehmen ihre personalwirtschaftlichen Programme für diese Rechner selbst entwickeln. Das bedeutete, dass sie individuelle Software erstellen mussten, die genau auf ihre eigenen Bedürfnisse und Abläufe zugeschnitten war. Mit Beginn der 1970erJahre kamen jedoch die ersten Standardsoftwaresysteme für das Personalwesen auf den Markt, wie etwa SAP, Paisy oder Ipas. Diese Systeme boten administrative Funktionen wie Gehaltsabrechnung, Zeitwirtschaft, Reisekostenabrechnung und Verwaltung von Mitarbeiterdaten, ermöglichten aber auch bereits, den Personalbedarf und die Personalkosten zu planen. Häufig waren diese Funktionen in weitere betriebswirtschaftliche Funktionen eingebettet, wie Produktion, Vertrieb oder Finanzen. Hieraus entwickelte sich nach und nach die Kategorie der Enterprise-Resource-Planning (ERP)-SysteVon Stefan Strohmeier Der digitale Fortschritt in Deutschland lässt zu wünschen übrig, dennoch hat kein anderes Phänomen die Personalarbeit so nachhaltig und tiefgreifend verändert wie die Digitalisierung. Von Lochkarten in der Nachkriegszeit bis zu den Anfängen Künstlicher Intelligenz – die technologische Entwicklung hat die Personalarbeit immer digitaler, effizienter und facettenreicher werden lassen. hat, von den ersten digitalen Tools bis hin zu modernen KI-gestützten Systemen, die HR heute immer mehr unterstützen. Mainframe Computing Ende der 1960er-Jahre begann die erste Phase der Digitalisierung mit sogenannten Mainframe-Computern. Vorher wurden in der Nachkriegszeit vor allem Lochkarten aus Karton benutzt, um Gehälter, Arbeitszeiten und Personalstatistiken Wie die Digitalisierung HR verändert hat Früher personalmagazin 09.24 36

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