31 Zukunft Personal Am Anfang war der DGFP-Kongress. Einmal im Jahr trafen sich Personalerinnen und Personaler in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden, um klassische Fachvorträge anzuhören. 1999 kamen 800 Personalverantwortliche unter dem Motto „Menschen führen zum Erfolg“ zusammen. Es ging um Wissensmanagement, Personalentwicklung und Recruiting. „Die Fähigkeit, begabte Mitarbeiter anzuziehen und zu halten, ist das einzige Indiz für Unternehmensexzellenz geworden“, sagte beispielsweise Roland Schulz, geschäftsführender Gesellschafter bei Henkel und langjähriges Vorstandsmitglied der DGFP. Auf der begleitenden Messe „Personal & Weiterbildung“ präsentierten sich insbesondere Anbieter von Stellenmärkten, aus dem Consulting und HR-Dienstleister an relativ schmucklosen Ständen. Technologie und Software für Personalabteilungen, auch damals schon ein Motor des Fortschritts in HR, wurde auf den Computermessen Cebit und Systems vorgestellt. Große Anbieter wie SAP füllten dort ganze Hallen. Wer sich für neue HR-Software interessierte, musste nach Hannover oder München fahren, um sich auf den neuesten Stand der technologischen Entwicklung zu bringen. Ausstellungen mit Produktinformationen und Fachinhalte waren weitgehend getrennt. Ein Pionier für die Entwicklung von Fachmessen war die Learntec, die von den beiden Professoren Uwe Beck und Winfried Sommer initiiert wurde und 1992 in Karlsruhe an den Start ging. Ihr gelang es erstmals, Fachinhalte und Produkte rund um die betriebliche Bildung unter einem Dach zu präsentieren. Aus einem kleinen Fachkongress wurde in wenigen Jahren die Leitmesse für Bildungstechnologie, die von hochrangigen Politikern eröffnet wurde und 1999 bereits 3.000 Besucherinnen und Besucher sowie 109 Aussteller ausweisen konnte. Die Idee: Eine Messe nur für HR Und dann hatten zwei findige Köpfe die Idee, eine Messe speziell für den Personalbereich ins Leben zu rufen – völlig unabhängig voneinander. Warum nicht alle Themen, die für HR relevant sind, unter einem Dach präsentieren? Im Mai 2000 fand erstmals die „Personal 2000“ in Frankfurt am Main statt, ausgerichtet von der HMA Hofmann Messe- und Ausstellungs-GmbH unter der Leitung von Ralf Schulze. „Hier sind die Kontakte viel qualifizierter, da die Zielgrupppe genau abgegrenzt ist“, zog etwa Andreas Hynigg, General Manager Europe bei H.R. Software, ein Fazit. Im November folgte die „Zukunft Personal“ in Karlsruhe, die von Alexander Petsch von der Spring Messe Management GmbH gegründet wurde. Beide Fachmessen waren erfolgreich und konnten jeweils über 2.400 Besucherinnen und Besucher anlocken. Allerdings zeigte sich bei beiden HR-Messen schon damals ein Dilemma: Wenn auf sechs Bühnen Fachinhalte präsentiert werden, informieren sich die Teilnehmenden lieber dort als an den Messeständen. Einzelne Aussteller klagten über zu wenig Zulauf an ihrem Stand. Umzug nach Köln Die beiden Personalmessen etablierten sich neben dem DGFPKongress als feste Größen auf dem HR-Veranstaltungskalender und Alexander Petsch gelang es, die Zukunft Personal als Leitmesse durchzusetzen. Während die Messe Personal schwächelte, verlegte Petsch seine Messe nach Köln, das sich durch die zentrale Lage und das große Einzugsgebiet als Messestandort anbot. Sein Mut wurde belohnt, er konnte 2004 die Zukunft Personal als Deutschlands größte Personalfachmesse präsentieren, damals schon mit einem „HR-Startup-Park“ und Networking-Angeboten für bestimmte HR-Berufsgruppen. 5.436 Besucher und 288 Aussteller kamen in diesem Jahr nach Köln. Die älteste Personalmesse schaffte es indes nicht richtig, mit der Zeit mitzuhalten. Die Spring Messe Management GmbH von Alexander Petsch übernahm ab 2005 die Personalmesse, die er in den Folgejahren zu den bis heute bekannten Regionalmessen „Personal Süd“ und „Personal Nord“ fortentwickelte. Niedergang der IT-Messen Parallel zum Aufkommen der Personalmessen begann der Niedergang der IT-Messen Cebit und Systems. Sie verzeichneten nach dem „Internetboom“ zur Jahrtausendwende immer mehr
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