Personalmagazin 9/2024

Liebe Leserinnen und Leser, 1.400 Wörter. So lang ist der optimale redaktionelle Beitrag. Bis zu dieser Marke steigt die durchschnittliche Lesezeit eines Artikels an, danach stagniert sie zunächst, um schließlich zu sinken. Diesen Wert hat eine Studie im Auftrag der DPA ermittelt, die dafür rund 750.000 Print- und Online-Beiträge analysiert hat. Die optimalen Textlängen für Print-, Desktop- und Smartphone-Nutzung unterscheiden sich dabei nur unwesentlich. Dieser Wert dürfte viele Journalistinnen und Journalisten überraschen, war unter ihnen doch der Glaube weit verbreitet, mit sinkender Aufmerksamkeitsspanne der Leserschaft, begünstigt durch Arbeits- und Freizeitverdichtung, Social Media und Echtzeit-News, hätten nur noch kurze Texte eine Chance, konsumiert zu werden. Dem ist nicht so! Und das ist ein gutes Signal. Gerade für den Fachjournalismus. Denn Fachlichkeit setzt Tiefe voraus. Nicht in jedem Beitrag, nicht in jedem Posting, aber doch in ihrem Wesenskern. Die vielfältigen Herausforderungen, vor denen Personalmanager und HR-Verantwortliche heute stehen, lassen sich nicht in wenigen Sätzen beschreiben und lösen. Dafür braucht es Hintergründe, Debatten, Reflexion und Praxiseinblicke. All das leistet das Personalmagazin heute, all das können und werden wir auch in Zukunft leisten. Denn weder Influencer, noch Content Creator, Pressesprecher, Berater oder gar Anbieter schaffen Transparenz, Ausgewogenheit und Einordnung bei den Themen, die Personalerinnen und Personaler bewegen. Das kann nur Qualitätsjournalismus leisten. Ganz sicher wird sich dieser verändern – durch neue Känale, Formate und Technologien. Manches hat bereits begonnen, manches ist noch nicht absehbar. Möglicherweise werden schon übermorgen Chatbots tagesaktuelle News verfassen. Beim Personalmagazin begreifen wir das nicht als Bedrohung, sondern als Chance, unseren Journalismus weiterzuentwickeln. Denn wir sind davon überzeugt, auch in Zukunft wichtige Impulse zur Gestaltung der Arbeitswelt geben zu können. Dabei zählen wir auf Sie, unsere treuen und neuen Leserinnen und Leser! Denn Qualitätsjournalismus braucht Unterstützerinnen und Unterstützer, heute und morgen. Herzlichst Ihr Matthias Haller Chefredakteur „Schon übermorgen könnten Chatbots unsere News verfassen. Das ist keine Bedrohung, sondern eine Chance für den Journalismus.“ Titel: Emma Rose; Foto: Mathias Kutt 3 personalmagazin 09.24 Editorial

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